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Öffentliche Sicherheit - Newsletter des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit - 2. Quartal 2013

14.05.2013

Ankündigung: 8. Workshop des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit zu „Vorsorge durch Markt und Staat – Was ist sicher“

Am 26. und 27. Juni 2013 findet der 8.Workshop des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit zum Thema „Vorsorge durch Markt und Staat – was ist sicher?“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.

In Deutschland und Europa zeigt sich seit zwei Jahrzehnten eine Verschiebung der öffentlichen Daseinsvorsorge in den privaten Bereich ohne dass die Anforderungen an ein Vorsorge oder Schutzniveau definiert oder öffentlich diskutiert wären. So befinden sich heute rund 85% der kritischen Infrastrukturen in Deutschland in den Bereichen Energie, Transport und Kommunikation in privatem Besitz (BMWi:(2010)). Prinzipiell kollidiert die Idee staatlicher Vorsorge, einhergehend mit der Aufrechterhaltung von Redundanzen und dem Vorhalten von Ressourcen, mit dem unternehmerischen Ziel einer ökonomischen Optimierung. Das derzeit große Interesse an Resilienz könnte so auch als eine

Bewältigungsstrategie der Folgen von Privatisierung gedeutet werden und verdeutlicht die

Notwendigkeit für einen Dialog zwischen staatlichen Institutionen, privaten Betreibern und der Öffentlichkeit.

Zeitgleich mit einer wachsenden Sicherheitsverantwortung von Unternehmen zeigt sich eine Übertragung von Sicherheitsverantwortung an den Bürger und eine Verantwortungsdiffusion auf Seiten von staatlichen Institutionen. Hier setzt der Workshop an und diskutiert die neue Rolle und die neuen Aufgaben von Unternehmen und staatlichen Institutionen. Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt widmet sich der Öffentlichkeit und diskutiert mit Experten sowohl die neue Kultur der Unsicherheit, als auch der Prävention von Notfall und Bedrohungslagen verknüpft mit der Sicherheitsverantwortung der Bürger.

Ziel ist es, mit ExpertInnen und relevanten Stakeholdern die Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Staat zu bearbeiten und politische Handlungsfelder zu identifizieren.

 

 

 

Neuer Vorsitz des Steuerungskreises gewählt

Clemens Binninger, MdB, übernimmt den Vorsitz des Steuerungskreises.

Frank Tempel, MdB, wird stellvertretender Vorsitzender

MdB Clemens Binninger von der CDU/CSU Bundestagsfraktion und Mitglied im Innenausschuss ist neuer Vorsitzender des Steuerungskreises des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit. Er wurde am 25. Februar 2013 in einer Sitzung des Steuerungskreises im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags einstimmig gewählt. Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt MdB Frank Tempel, Bundestagsfraktion DIE LINKE und Mitglied im Innenausschuss.

MdB Clemens Binninger wird in seiner Funktion als Vorsitzender des Steuerungskreises das Forschungsforum dabei unterstützen Wissenschaft und Politik zu Themen der Öffentlichen Sicherheit zu verknüpfen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden MdB Frank Tempel ist es das Ziel des Forschungsforums, die aktuelle politische Diskussion um öffentliche Sicherheit durch die Formulierung von wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen zu unterstützen.

Das Forschungsforum, Mitglieder des Steuerungskreises und des Wissenschaftlichen Beirats: Prof. Dr. Biederbick, Dr. Gerhold, Prof. Dr. Raupp, Prof. Dr.-Ing. Schiller, Dr. Steiger, MdB Tempel, MdB Binninger, Seitz, Dechamps, MdB Reichenbach, Prof.Dr.-Ing. Schwarz, Neidhardt

Experten-Workshops im Projekt „Resilien-Tech“

Am 15./16. Mai findet im NH Hotel Berlin Friedrichstrasse der zweite Experten-Workshop des Projektes „Resilien-Tech“ statt. Ausgerichtet wird der Workshop von Prof. Dr. Klaus Thoma, wissenschaftlichem  Leiter des Gesamtprojektes und des Fraunhofer Ernst-Mach-Instituts (EMI) sowie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, und der Fokus richtet sich auf den internationalen Resilienz-Diskurs. Hierfür konnten hochrangige Experten unterschiedlicher Disziplinen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen und Österreich gewonnen werden, so dass wie bereits beim ersten Workshop ein vielseitiges Panel zusammengestellt werden konnte, das einen interdisziplinären Austausch über verschiedene Wissenschaftszweige und nationale Settings verspricht. Anfang Juli wird schließlich in einem dritten Workshop die Thematik der resilienten Unternehmen von der KPMG AG aufgegriffen werden. Ziel des Gesamtprojektes ist somit die umfangreiche Aufbereitung des Resilienz-Begriffs für eine nationale Strategie und die Formulierung von Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger.

Der erste vom Forschungsforum Öffentliche Sicherheit unter Federführung von Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller organisierte und konzipierte Experten-Workshop „Resilienz – Nationale Perspektiven“ fand am 20. und 21. Februar 2013 im NH Hotel Berlin Mitte statt. Experten aus dem Bereich der Wissenschaften (Technikwissenschaften, Sozialwissenschaften) als auch aus der Wirtschaft und relevanten Ministerien debattierten hier über mögliche begriffliche Perspektiven des Konzepts Resilienz und versuchten zu erörtern, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Auffassungen liegen. Zielsetzung dieser ersten Phase des Workshops war der Versuch, Resilienz als „Brückenkonzept“ mit bestimmten Eigenschaften, über das weitestgehend Konsens besteht, vorzuschlagen. Der Fokus des Workshops lag weiterhin auf drei speziellen Bereichen. Erstens sollte die Frage geklärt werden, was Trends und Treiber von Resilienz sind und welche zukünftigen Anforderungen resiliente Strategien erforderlich machen. Zweitens wurde die Resilienz von kritischen Infrastrukturen thematisiert. Schließlich beschäftigte sich ein dritter Themenkomplex mit der Frage, wie auf der sozialen Ebene eine resiliente Gesellschaft auszusehen hätte und welche Rolle der Staat und die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger dabei spielen kann. Anhand der World Café-Methode, brachten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv in den Workshop ein und diskutierten angeregt.

Die Liste der TeilnehmerInnen des ersten Workshops finden Sie hier.

Forschungsforum am Sozialpolitischen Fachkongress des ASB beteiligt

Am 26. und 27. April 2013 fand im Rahmen des 125-jährigen Bestehens der sozialpolitische Fachkongress des ASB in Hamburg statt. Unter dem Motto „125 Jahre ASB: Die Zeiten ändern sich. Unsere Hilfe bleibt“ wurden Akteure aus Bevölkerungsschutz, Politik und Wissenschaft eingeladen, zentrale Fragen rund um die Aufgaben von Hilfsorganisationen mit den Teilnehmern zu diskutieren. Insbesondere die zukünftigen Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes wurden durch Beteiligte des Forschungsforums durch die Vorstellung aktueller Perspektiven und Forschungsstände diskutiert.

Prof. Dr. Wolf Dombrowsky, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates, stellte neue Perspektiven zum Thema „Eventkultur und Sicherheit“ vor, in dem er argumenti erte, dass die Planung, Vorbereitung und Konzeption von Events sich am erwartbaren Verhalten der Teilnehmer ausrichten müsse.

Prof. Dr. Wolf Dombrowsky, Steinbeis Hochschule Berlin (Bild: ASB/C. Zamboni)

Dr. Lars Gerhold, Leiter der Koordinierungsstelle, trug zum Thema „Bedrohungslagen und Risikobewusstsein“ vor und stellte anhand vieler Beispiele die Diskrepanz von Experten- und Laieneinschätzungen vor und erläuterte, welche Anforderungen sich hieraus für die Akteure des Bevölkerungsschutzes ergeben.

Dr. Lars Gerhold, Forschungsforum Öffentliche Sicherheit (Bild: ASB/C. Zamboni)

Gerold Reichenbach, MdB und Mitglied im Steuerungskreis des Forschungsforums stellte die zukünftigen Herausforderungen, die sich durch den demographischen Wandel für den Bevölkerungsschutz ergeben in den Mittelpunkt. Er stellte beispielhaft vor, was Politik, aber auch die Organisationen selbst zur Bewältigung der Herausforderungen tun können.

Gerold Reichenbach, MdB (Bild: ASB/G.Mergener)

Forschungsforum beim 13. Europäischen Polizeikongress

Paneldiskussion des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit beim

16. Europäischen Polizeikongress, 19. Februar 2013

„Plünderung & Chaos: Gefährden Infrastrukturausfälle die urbane Sicherheit?“

Im Rahmen des 16. Europäischen Polizeikongresses 2013 organisierte das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit eine Paneldiskussion zu dem Thema „Plünderung & Chaos: Gefährden Infrastrukturausfälle die urbane Sicherheit?“. Moderiert von Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, Projektleiter des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit, Freie Universität Berlin, diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, mit welchen Szenarien sich staatliche Akteure im Katastrophenfall auseinandersetzen sollten.

Die Diskussion aktueller wissenschaftlicher Studien zum Bevölkerungsverhalten während einer Krise und der Konzepte zur Sicherung der Kritischen Infrastruktur Lebensmittelversorgung verdeutlichte, dass die Reaktion der Bevölkerung oft falsch eingeschätzt wird. Eine realistische und wissenschaftlich fundierte Einschätzung sei jedoch wichtig für ein nachhaltiges Krisenmanagement der Sicherheitsbehörden und erfordere eine interdisziplinäre Herangehensweise. Künftige Aufgabe der Politik sei es, diese Diskussion aufzugreifen und Lösungen für die Sicherung der Kritischen Infrastruktur Lebensmittelversorgung im Krisenfall zu entwickeln.

Weitere Informationen zur Paneldiskussion des Forschungsforums finden Sie hier.

Prof. Dr.-Ing. Schiller (FU Berlin), Prof. Dr.-Ing. Gillert (TH Wildau), Zuch (Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin), Prof. Dr. Sticher (HWR Berlin), MdB Reichenbach, Dr. Grimm (Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG), Lorenz (Katastrophenforschungsstelle FU Berlin)

Projekt SAFEST: Gesamtprojekttreffen

Am 26. April 2013 fand in den Räumlichkeiten des Flughafens BER das dritte SAFEST-Projekttreffen statt. Seitens des Forschungsforums präsentierte Gabriel Bartl die Ergebnisse von Experteninterviews mit dem BER und dem französischen Unternehmen SAGEM. Die vom FÖS federführend durchgeführten Befragungen untersuchten technische und soziale Anforderungen an die zivile Sicherheit am Flughafen. Neben den Status-Updates der technischen Entwickler und einer Teilnahme der juristischen Gutachter stand vor allem die Besichtigung des neuen Flughafens BER im Zentrum des Treffens. Vor diesem Hintergrund lässt sich dann auch der besondere Kleidungsstil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekttreffens verstehen.

Bild: Stefan Grafik

 

Projekt WEXICOM - Gesamtprojekttreffen

Am 22. März 2013 fand das zweite Gesamtprojekttreffen von WEXICOM am Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin statt.
Vertreten waren die Projektmitarbeiter der Meteorologie, des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit, des Deutschen Komitee Katastrophenvorsorge und des Deutschen Wetterdienstes. Auch die externen Berater des Projektes nahmen an der Veranstaltung teil. Das Projekt beschäftigt sich mit der Kommunikation von Wetterwarnungen mit dem Ziel den Warnprozess zu verbessern. Vorgestellt wurde der aktuelle Projektfortschritt sowie die Ergebnisse einer Begutachtung des Projektes, die im Rahmen des Hans-Ertel-Zentrums für Wetterforschung im November 2012 beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach stattgefunden hatte.

von links nach rechts: Dr. M. Göber, U.H. Ulbrich, A. Broemme, T. Ulbrich, T. Pardowitz, H. Tischer, Prof. U. Ulbrich, Dr. S. Nobert, C. Lüder, T. Heisterkamp, A. Bütow, T. Kox, A. Rottländer, A. Dechamps, Prof. G. Tetzlaff

2. Projekttreffen Neue Strategien der Ernährungsnotfallvorsorge (NeuENV)

Am 04. März fand das zweite Projekttreffen von Neue Strategien der Ernährungsnotfallvorsorge (NeuENV) im Clubhaus der Freien Universität Berlin statt. Vertreten waren 26 Mitwirkende aus allen beteiligten Arbeitspaketen, welche ihre bisherige inhaltliche Arbeit und erste Ergebnisse vorstellten. Auch assoziierte Partner des Projektes, das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg und die Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin, nutzten die Gelegenheit, sich über den Projektfortschritt zu informieren. Die Vernetzung innerhalb des großen, transdisziplinär aufgestellten Forschungsverbundes ist seit Beginn des Projektes im August 2012 sehr gut vorangeschritten. Weiter besteht inzwischen auch ein reger Austausch mit themenverwandten Forschungsprojekten.

SIRA-Tagung „Wie die Statistik belegt …“

Am 20. und 21. März 2013 fand in den Räumlichkeiten der Akademie für Politische Bildung in Tutzing die vom Sicherheitsforschungsprojekt SIRA (Sicherheit im Öffentlichen Raum) mitorganisierte Tagung "Wie die Statistik belegt …“ statt, an der Gabriel Bartl teilnahm. Die Veranstaltung war konzipiert als Workshop zur Messbarkeit von Kriminalitätsfurcht und wahrgenommener (Un)Sicherheit. In verschiedenen Vorträgen wurde auf das Konstrukt Kriminalitätsfurcht und dessen Zusammenhang mit dem subjektiven Sicherheitsempfinden Bezug genommen. Es zeigte sich hierbei in den Daten, dass die Verbindung zwischen der Kriminalitätsrate – als mehr oder weniger objektiviertem Maß von Kriminalität – und der Ausprägung von subjektiv wahrgenommener Kriminalitätsfurcht statistisch äußerst schwach ist. Daraus wurde abgeleitet, dass Sicherheit offenbar mehr als innere Sicherheit ist und eines sozialen Aushandlungsprozesses bedarf, der das Grundrecht auf Sicherheit gegen den Überwachungsstaat abwägt.

Des Weiteren wurde in einem Vortrag die Besonderheit der polizeilichen Kriminalitätsstatistik und deren Schwächen aufgezeigt. Eine Erweiterung der quantitativ ausgerichteten Statistik um qualitative Erhebungen, beispielsweise in Form von Dunkelfeldbefragungen, wurde hierbei hervorgehoben, um staatliche Maßnahmen, die bislang übrigens nicht auf Effizienz geprüft werden, den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger optimal anzupassen. Weitere Vorträge zum subjektiven Sicherheitsempfinden rundeten die Tagung ab. Einerseits zeigte eine quantitative Datenanalyse zum Thema „Innere Sicherheit und Internet“ die oftmals scheinbar widersprüchlichen Empfindungen der Befragten in Bezug auf ihr Sicherheitsgefühl auf. Andererseits wurde eine qualitative Medienanalyse, die der Frage nach einem Wandel der Sicherheitskultur im Kontext des Sozialraums Flughafen nachging, präsentiert, welche die Medien als „soziales Gedächtnis“ schaffende Instanz verstand. Insgesamt lässt sich die Veranstaltung als Gewinn und Inspiration verbuchen für die am Forschungsforum angesiedelte sozialwissenschaftliche Studie zur Wahrnehmung von Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen innerhalb des Projekts SAFEST.

Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.

Aktuelle Förderbekanntmachungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat am 17. April 2013 zwei neue Bekanntmachungen im Rahmen des Förderprogramms "Forschung für die zivile Sicherheit"veröffentlicht: