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Programm

Mittwoch, 7. Mai 2014

15:15 - 16:45     Parallelsession 1    

Wissenschaft trifft Politik: Zwischen Missverständnissen und symbolischer Politik

Der politische Alltag unterliegt anderen Gesetzmäßigkeiten als die wissenschaftliche Forschung. Konkrete Bedrohungslagen oder eingetretene Schadensereignisse führen zur politischen Auseinandersetzung und Positionierung, die Verhandlung weiterer relevanter Sicherheitsthemen abseits einer medialen Aufgeregtheit ist jedoch selten mit dem politischen Terminplan vereinbar. Diese Erwartung einer umgehenden politischen Reaktion fördert bisweilen symbolische Politikentscheidungen zu Tage, die aus wissenschaftlicher Sicht kritikwürdig sind.

Ist symbolische Politik aber per se zu verurteilen? Oder kann Sie nicht auch wertvolle Aufgaben erfüllen, etwa, wenn Sie die Ängste und Sorgen der Bevölkerung adressiert? Welche Anforderungen ergeben sich aus Tagesaktualität und Symbolpolitik auf der einen, und wissenschaftlicher Exaktheit auf der anderen Seite?

Impuls: „Sicherheit und die Schwierigkeit ein leeres Blatt Papier zu beschreiben. Wissenschaft und Politik im Umgang mit der Wirklichkeit.“ Prof. Dr. Nils Zurawski (Universität Hamburg)

Statements & Diskussion:

  • Irene Mihalic, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Ortwin Neuschwander (Fraunhofer Fokus)
  • Prof. Dr. Wolfgang Bonß (Universität der Bundeswehr München)

Moderation: Dr. Saskia Steiger (Forschungsforum Öffentliche Sicherheit)

17:30 - 19:00     Parallelsession 2

Wissenschaft trifft Wissenschaft: Interdisziplinarität (nicht) leicht gemacht

Vorstellungen davon, wie die Welt funktioniert, was den Wandel antreibt, was „richtige“ gesellschaftliche Entwicklungen sind, differieren naturgemäß zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen: Technikwissen­schaftler bevorzugen das technisch Mögliche, Naturwissenschaftler das tatsächlich Beobachtbare, Sozialwissenschaftler das normativ Gewollte und Rechtswissenschaftler das rechtlich Mögliche. Allein der Versuch der Bestimmung gemeinsamer Termini wird zur Herausforderung im Forschungsverbund.

Was sind die Bedingungen guter interdisziplinärer Projektarbeit in der Sicherheitsforschung? Wo liegen Grenzen der gemeinsamen Arbeit? Und wieviel kritische Würdigung – insbesondere bei Fragen der Sicherheit – müssen Wissenschaftler untereinander entgegenbringen und akzeptieren?

Impuls: „Interdisziplinäre Sicherheitsforschung aus soziotechnischer Perspektive“ Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel (Technische Universität Berlin)

Statements & Diskussion:

  • Prof. Dr. Klaus Thoma (Fraunhofer EMI)
  • Prof. Dr. Uwe Ulbrich (Freie Universität Berlin)
  • Prof. Dr. Christoph Gusy (Universität Bielefeld)
  • Prof. Dr.-Ing. Peer Rechenbach (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg)

Moderation: Dr. Lars Gerhold (Forschungsforum Öffentliche Sicherheit)

Donnerstag, 8. Mai 2014

09:00 - 10:30     Parallelsession 3    

Wissenschaft trifft Endanwender: Wer weiß am besten, was gebraucht wird?

Forschung soll nicht an den Bedarfen der Endanwender (Kommunen, Behörden, Sicherheits- und Rettungskräfte, Betreiber kritischer Infrastrukturen und private Sicherheitsdienstleister) vorbeigehen. Unter dem Schlagwort „mission driven“ wird Sicherheitsforschung zukünftig noch stärker durch die potentiellen Nutzer - und damit hinsichtlich ihrer praktischen Relevanz - bestimmt. Dennoch stehen sich in Forschungs­verbünden bisweilen Praxis- und Erfahrungswissen und wissenschaftliches Wissen gegenüber.

Wo liegen die Vorzüge, wo die Nachteile der Orientierung an den Bedarfen der Endanwender? Wer weiß am besten, was nötig und was möglich ist? Muss Forschung für Anwender oder mit Anwendern gemacht werden? Kann und sollte Forschungsförderung stärker an die Bedarfe von Endanwendern angepasst werden?

Impuls: „Endanwender in der Sicherheitsforschung: Wer weiß am besten, was gebraucht wird“
Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange (Universität Witten/Herdecke)

Statements & Diskussion:

  • Wilfried Gräfling (Berliner Feuerwehr)
  • Benedikt Liefländer (Malteser Hilfsdienst e. V.)
  • Achim Friedl (Bundesministerium des Innern)
  • Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller (Freie Universität Berlin)

Moderation: Roman Peperhove (Forschungsforum Öffentliche Sicherheit)

11:15 - 12:45     Parallelsession 4       

Wissenschaft trifft Gesellschaft: Bevölkerung als Adressat oder Akteur der Sicherheitsforschung?

Die Bevölkerung wird in der Sicherheitsforschung bisweilen als Adressat verstanden. In empirischen Studien wird sie umfänglich befragt und untersucht, in Übungen wie der LÜKEX simuliert. Der Schutz des Menschen auf der einen und die Förderung der Selbsthilfefähigkeit auf der anderen Seite stehen im Fokus der Sicherheitsforschung. Zugleich wird Bevölkerung zum Akteur, in dem sie sich in Krisenlagen selbst organisiert und zum Helfer wird. Im Dialog mit der Bevölkerung soll die Selbsthilfefähigkeit dieser diskutiert werden.

Welche Rolle spielt die Bevölkerung bislang in den Forschungsprojekten des Sicherheitsforschungs­programmes? Wie kann man Bevölkerung gewinnbringend in die Sicherheitsforschung einbeziehen? Wie leistungsfähig und wie unterschätzt ist die Bevölkerung?

Impuls: „Stochern im Nebel?  - Die Bevölkerung als große Unbekannte?“ Dr. Wolfram Geier (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)

Statements & Diskussion:

  • Karoline Oberländer (Initiative „Passau räumt auf“)
  • Herbert Saurugg (Initiator Plötzlich Blackout)
  • Prof. Dr. Silke Schmidt (Universität Greifswald)
  • Prof. Dr. Susanne Krasmann (Universität Hamburg)

Moderation: Dr. Saskia Steiger (Forschungsforum Öffentliche Sicherheit)

 

14:15 - 15:45  Parallelsession 5

Wissenschaft trifft Wirtschaft: Vermarktung als Ziel der Sicherheitsforschung?

Sicherheitsforschung ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Technische Innovationen dienen nicht nur dem Einsatz im Inland, sondern insbesondere der Vermarktung im Ausland. Lobbyisten identifizieren Problemlagen und liefern Ansätze und Lösungsideen aus dem eigenen Unternehmen gleich mit. Zudem werden immer mehr vormals staatliche Sicherheitsaufgaben an private Akteure übertragen oder sich von diesen angeeignet.

Welche Interessen bestimmen das Engagement der Wirtschaft in der Sicherheitsforschung? Wie setzen sich diese durch und wie kann man sie kontrollieren? Inwiefern sind Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit mit der Herstellung von Sicherheit vereinbar?

Impuls: „Markt oder Staat? Herausforderungen an privatwirtschaftliche Geschäftsmodelle in der Sicherheitswirtschaft“ Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert (TH Wildau)

Statements & Diskussion:

  • Dr. Dirk Grabowski (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie)
  • Dr. Helmut Grimm (Tengelmann WHG KG)
  • Jörg Marks (Siemens Building Technologies GmbH & Co KG)
  • Prof. Dr. Elke Krahmann (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Brunel University London)

Moderation: Dr. Lars Gerhold (Forschungsforum Öffentliche Sicherheit)

 

16:30 - 18:00     Parallelsession 6       

Abschlussrunde: Sicherheit als gemeinsame Aufgabe

Forschungsvorhaben, die im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogrammes gefördert werden, vereinen immer Wissenschaft, Wirtschaft und Endanwender in den Forschungsprojekten. Seit 2007 sind zahlreiche Projekte initiiert worden, sind bereits abgeschlossen oder werden derzeit bearbeitet. Die Erfahrungen aus dieser Projektarbeit sollen in dieser Abschlussrunde diskutiert und Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung des Förderprogrammes formuliert werden.

Wie sieht die Zukunft der transdisziplinären Sicherheitsforschung in Deutschland aus? Wo liegen Möglichkeiten, Anforderungen, Grenzen und Realitäten der gemeinsamen Forschungsarbeit? Was kann und muss sich zukünftig ändern?

Impuls: „Transdisziplinäre Sicherheitsforschung zwischen Feigenblatt-Funktion und Nachhaltigkeit“ Prof. Dr. Thomas Feltes (Ruhr Universität Bochum)

Statements & Diskussion:

  • Matthias Max (Deutsches Rotes Kreuz)
  • Hartfrid Wolff (KPMG AG)
  • Prof. Dr. Juliana Raupp (Freie Universität Berlin)

Moderation: Dr. Saskia Steiger und Dr. Lars Gerhold (Forschungsforum Öffentliche Sicherheit)