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Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts VVL-OECD im Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags

Teilnehmende der Abschlussveranstaltung

Teilnehmende der Abschlussveranstaltung

Im Rahmen des vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geförderten Forschungsprojekts „Vergleichende Vulnerabilitätsbetrachtung der Lebensmittelversorgung in OECD‐Ländern im Falle von Großschadensereignissen“ (VVL-OECD) wurden am 15. Mai 2017 im Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags ausgewählte Projektergebnisse vorgestellt.

News vom 24.05.2017

Am 15. Mai 2017 kamen im Jakob-Kaiser Haus des Deutschen Bundestags VertreterInnen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, des Bundesministeriums des Innern, der Ernährungsnotfallvorsorge auf Bundes- und Landesebene sowie der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, der TH Wildau, des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit e. V. und des VDI Technologiezentrum GmbH zusammen, um an der Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts VVL-OECD teilzunehmen.

Innerhalb der Projektlaufzeit von knapp zweieinhalb Jahren wurden durch die Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung der Freien Universität Berlin und das Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der Fachhochschule Münster Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen der OECD-Länder in Bezug auf die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung in Großschadenslagen identifiziert und vertiefend untersucht. Ausgangspunkt der Forschung war die Fragestellung, wie die Lebensmittelversorgung in Deutschland auch während Großschadenslagen sichergestellt werden kann. Das Funktionieren der Lebensmittelversorgungskette wird seitens der Bevölkerung und der Ernährungswirtschaft bislang kaum hinterfragt, jedoch kann eine Störung dieser kritischen Infrastruktur erhebliche Beeinträchtigungen, insbesondere für die betroffene Bevölkerung, mit sich bringen.

Der Fokus der Ergebnispräsentation lag auf der Darstellung ausgewählter Best-Practice-Beispiele, die im Rahmen einer umfassenden Literaturanalyse sowie Interviews mit ExpertInnen von Behörden und Organisationen des Bevölkerungsschutzes sowie Zuständigen aus dem Bereich der Ernährungsnotfallvorsorge durchgeführt wurden. Zur Betrachtung wurden das Vereinigte Königreich, Neuseeland, Kanada und die USA ausgewählt, die nach einer tiefgreifenden Analyse die größte strukturelle Übereinstimmung mit dem deutschen Bevölkerungsschutz aufwiesen. Nach einer Begrüßung und Einführung von Prof. Dr. Lars Gerhold stellten Anna Brinkmann und Karolin Bauer ausgewählte Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen zu den Themenbereichen der Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung durch z.B. proaktive und positive Informationskampagnen sowie zur Rolle verschiedener Behörden, Hilfsorganisationen und der Privatwirtschaft vor. Die Erfahrungen und Informationsmaterialien der ExpertInnen aus den Referenzländern während vergangener Ereignisse wie beispielsweise Hurrikane Sandy in den USA im Jahr 2012 waren dabei grundlegend. Zusätzlich zur Präsentation der ausgewählten Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen erfolgte eine Bewertung der Maßnahmen bezüglich deren Übertragbarkeit auf das deutsche Bevölkerungsschutzsystem. Diese basierte auf Grundlage der Einschätzungen deutscher ExpertInnen aus dem Bereich Bevölkerungsschutz und insbesondere der Ernährungsnotfallvorsorge, die durch Onlinebefragungen und Workshops zum Thema gewonnen werden konnten.

Im Anschluss an die Projektpräsentation wurden durch Frau Clemens-Mitschke stellvertretend für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zentrale politische Herausforderungen in Bezug auf die Übertragbarkeit der vorgestellten Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen aufgezeigt und bereits umgesetzte Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen erläutert.

Die im Forschungsprojekt VVL-OECD gewonnenen Ergebnisse werden voraussichtlich zum Herbst 2017 als Publikation in der Reihe „Forschung im Bevölkerungsschutz“ publiziert.