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Call for Paper "Future Geographies – Future Emergencies" DKG 2019

Deutscher Kongress für Geographie, 25.09. – 30.09.2019 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Zukünftige Notfälle bedeuten Herausforderungen im Umgang mit Ungewissheit und Nichtwissen. Wie verankert sich Zukunft in Handlungsweisen und Technologien des Risiko- und Krisenmanagements?

Call for Paper Session "Future Geographies – Future Emergencies" (Session L5-FS-110)

News vom 04.12.2018

Maßnahmen der Gefahrenabwehr sind stärker als je zuvor auf die Zukunft ausgerichtet (O’Grady 2018). Sicherheitstechniken und -technologien und Agendasetzungen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sind Ausdruck dieser Entwicklung. Sozio-technische Konstellationen, gelebte Imaginationen aber auch organisationale Umstrukturierungen, geänderte Ausbildungskonzepte und neu entfachte Fragen zum Daten-, Informations- und Wissensmanagement im Risiko- und Krisenmanagement sind Thema innerhalb einer Auseinandersetzung mit "Future Geographies – Future Emergencies“.

Zukünftige Notfälle bedeuten Herausforderungen im Umgang mit Ungewissheit (Uncertainty) und Nichtwissen in Form von „Future Governance“ oder „Anticipatory Governance“. Maßnahmen der Vorbereitung (Preparedness), Prävention, Präemption (Anderson 2010; Kox et al. 2018) sowie die Propagierung von Resilienz adressieren alle in unterschiedlichen Facetten die Ungewissheit der Zukunft und markieren Versuche, diese beschreibbar, handhabbar und kontrollierbar zu machen.

Wie konstituiert sich die Verankerung von Zukunft in Handlungsweisen und Technologien der Gegenwart und den gelebten Temporalitäten ihrer Akteure (Runkel & Neisser 2017)? Welche unterschiedlichen Interpretationen des Risikos, subjektives und objektiviertes „sense-making“, spezifische Zeithorizonte sowie „embodied uncertainty“ (Eriksen et al. 2018) sind beobachtbar? Wo sind die Grenzen dieser Praktiken, welche Herausforderungen erwachsen daraus und letztlich welche Bilder von Zukunft werden so (re)produziert? Diese Fragen sind besonders spannend in Hinblick auf die Praxis der Akteure des Bevölkerungsschutzes, der Gefahrenabwehr, Behörden und Organisation mit Sicherheitsaufgaben, (Raum)Planer, Betreiber Kritischer Infrastrukturen, Wetterdienste etc. Die Geographie kann hier einen bedeutenden Beitrag leisten und beschreiben wie sich a) Praktiken und Strukturen als auch b) räumliche Bezüge und Bedingungen in Relation zu tatsächlichen und antizipierten Zukünften - und vice versa - verändern.

Transdisziplinäre Ansätze zur Ko-Produktion von Wissen als auch Reflektionen über wissenschaftliche Beschäftigungen mit Risiken können wertvolle Denkanstöße geben. In diesem Sinne begrüßen wir ausdrücklich sowohl empirische Beispiele als auch konzeptionelle Beiträge zu technologischen Risiken oder Naturrisiken und deren Management.

Die Session wird organisiert von Dr. Thomas Kox (Berlin) und Dr. Florian Neisser (Köln). Weiter Infos und Informationen zur Einreichung von Beiträgen finden Sie hier.