Vom 9.-10. Juni 2011 veranstaltet das Projekt die erste von insgesamt drei Konferenzen zum Thema Sicherheitskultur. Auf dieser ersten Tagung werden besonders die Ursachen für den Wandel der Sicherheitskultur beleuchtet.
Sicherheit ist zu einem zentralen Wert unserer Gesellschaft geworden. Allerdings werden ganz unterschiedliche Dinge mit dem Sicherheitsbegriff verbunden. Heute prägen Terroran-schläge und organisierte Kriminalität ebenso unser Sicherheits- und Unsicherheitsempfin-den wie Finanzkrisen und Umweltkatastrophen. Die Gefahr nuklearer Proliferation konkurriert mit der Sorge vor Pandemien, die Angst um den eigenen Arbeitsplatz mit der Sorge um die Menschenrechte in der Welt. Die klare und unmittelbare Bedrohung des Kal-ten Krieges ist unklaren und zukünftigen Risiken gewichen, denen politisch begegnet wer-den soll. Es hat ein Wandel der Sicherheitskultur stattgefunden.
Sicherheitskultur bezeichnet die Gesamtheit der Überzeugungen, Werte und Praktiken von Individuen und Organisationen, die darüber entscheiden, was als eine Gefahr anzusehen ist und mit welchen Mitteln ihr begegnet werden soll. Das vom Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt „Sicherheitskultur im Wandel“ veranstaltet seine erste Jahreskonferenz vom 9.-10. Juni 2011 an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie und warum sich die Vorstellung von Sicherheit und die Wahrnehmung von Gefährdungen verändern – und zwar auf drei Ebenen: Der Ebene individueller Einstellungen und Perzeptionen (Mikroebene), auf der Ebene sozialer Werte und Praktiken (Mesoebene) und auf der Ebene inter- und transnatio-nal geteilter Ideen und Normen (Makroebene): Warum nehmen die Menschen ihre Umwelt als zunehmend gefährlich wahr? Welche Akteure haben die Erweiterung des Sicherheitsver-ständnisses betrieben und was war ihre Absicht? Welche Strukturen und Ereignisse haben diese Entwicklung begünstigt?
Diesen und ähnlichen Fragen wird sich die wissenschaftliche Konferenz widmen. Vorschläge für Konferenzpapiere können sowohl theoretisch als auch empirisch ausgerichtet sein. Ge-plant sind fünf Panels mit je drei 20-minütigen Vorträgen, einem Diskutanten und anschlie-ßender Debatte. Die zur Ausarbeitung aufgeforderten Beiträge sollen im ersten Band der Projektpublikation „Sicherheitskultur im Wandel – Ursachen“ beim Campus-Verlag veröf-fentlicht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Zeit & Ort
09.06.2011 - 10.06.2011
Frankfurt am Main
