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Workshop XII: Die resiliente Stadt und ihre Bürger

Am 11. und 12. November 2015 fand der XII. Workshop des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit in Berlin statt.

Das Programm finden Sie hier.

Die Städte der Zukunft sollen gewappnet sein für die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen. Mittlerweile leben mehr als die Hälfte der Menschen weltweit in Städten (vgl. UN 2008). Die globalen Trends einer wachsenden Urbanisierung und Verstädterung erfordernneue Konzepte im Umgang mit den Anforderungen, die sich daraus für das Zusammenleben ergeben. Für den urbanen Raum Stadt müssen Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen und Bedrohungen der inneren Sicherheit, des Klimawandels, der Sicherung kritischer Infrastrukturen, der Energieversorgung oder auch der Ernährungsnotfallvorsorge der Bevölkerung gefunden werden. Städte als Ballungszentren infrastruktureller Dienstleistungen einer Gesellschaft werden durch eine fortschreitende Vernetzung und Digitalisierung künftig selbst zu hochkomplexen kritischen Infrastrukturen.Smart Cities, die intelligenten, integrierten und vernetzten Städte der Zukunft, sollen innovative technische Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen bieten. Zukunftsfähige Städte sollen heute resiliente Städte sein.

Der aktuelle Diskurs in der Öffentlichkeit über resiliente Städte zeigte, dass es keinesfalls geklärt sei, wie Resilienz zu definieren sei, welche Faktoren urbane Resilienz fördern oder gar verhindern. Die Resilienzforschung, unabhängig ob diese einem sozialwissenschaftlichen, ökologischen, stadtplanerischen ingenieurs-wissenschaftlichen oder psychologischen Verständnis folgte, demonstrierte inter- sowie intradisziplinär unterschiedliche Konzeptionen von Resilienz sowie einen mangelnden Diskurs über disziplinäre Grenzen hinweg. Auch ein gemeinsames Verständnis über die künftige Rolle und die Verantwortlichkeiten der Einwohner einer resilienten Stadt zeigte sich nicht. Vielmehr offenbarten die unterschiedlichen fachlichen Zugänge zur Resilienz deren Facettenreichtum. Die Entwicklung von interdisziplinären Konzepten zur resilienten Stadt der Zukunft bedarf daher einer dezentralen, integrativen und Akteurs zentrierten Herangehensweise, die einer ökonomischen sowie ökologischen, kulturell-baulichen und sozialen Tragfähigkeit Rechnung zollt.

Ziel des Workshops war es, die beteiligten Akteure in einer Stadt – aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – zusammenzubringen und Aspekte der resilienten Stadt und ihrer Bürger kritisch zu diskutieren. Der Workshop betrachtete hierbei die technologische Facette hinsichtlich der Resilienz kritischer Infrastrukturen, blickte auf den Raum, in dem sich stadtplanerische Maßnahmen umsetzten, und widmete sich sozialen Aspekten urbaner Resilienz am Beispiel des Diskurses zu „community resilience“. Im Rahmen dieses Diskurses sollten Empfehlungen für mögliche Konzeptionen einer resilienten Stadt und ihrer Bürger herausgearbeitet werden und an Entscheidungsträger und Multiplikatoren des politischen Raumes kommuniziert werden.

Die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) des Wissenschaftsjahres 2015 „Zukunftsstadt“ unterstützte die Erarbeitung von innovativen und praxisnahen Lösungsansätzen, um Städte nachhaltig lebenswert zu gestalten (vgl. BMBF 2015). Dieser Workshop - welcher im Rahmen dieser Initiative stattfand - suchte einen Beitrag zu leisten, indem weiterhin innovative Lösungen von BMBF Forschungs-projekten im Rahmen des Schaufensters Sicherheitsforschungintegrierte und damit plastisch erlebbar wurden.

Das Schaufenster Sicherheitsforschung wurde gestaltet in Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum Öffentliche Sicherheit angesiedelt am Fraunhofer-Institut Fokus und dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit und bietet als interaktiver Demonstrationsraum, die Möglichkeit das Zusammenspiel von technischen Möglichkeiten und ihren vielfältigen gesellschaftlichen sowie lebensweltlich-räumlichen Implikat­ionen zu untersuchen.