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Workshop XVIII: Vor die Lage kommen! Digitale Weg zur Lagedarstellung

Die Digitalisierung erscheint auch für den Bevölkerungsschutz und die Sicherheitsforschung als Allzweckinstrument für mehr Effektivität, mehr Effizienz und zuverlässigere Entscheidungen in der Einsatzbewältigung und Lagekommunikation. Die technischen Möglichkeiten der Erfassung, Verarbeitung und Verbreitung von Informationen nehmen in hohem Maße zu, doch die Umsetzbarkeit der neuen Möglichkeiten in praktikable, etablierte Einsatzabläufe und -materialien kann mit dieser Geschwindigkeit kaum Schritt halten. Der Workshop diskutiert an zwei Beispielen den möglichen Mehrwert der Digitalisierung im Bevölkerungsschutz: Drohnen und Soziale Medien als neue Informationsquellen.

Der Einsatz von Drohnen im Bevölkerungsschutz eröffnet neue Möglichkeiten, auch unwegsame Gebiete oder einsturzgefährdete Gebäude auf Schäden und Lebenszeichen hin zu untersuchen, ohne Menschenleben in Gefahr zu bringen. Zur Auswertung dieser neuen Datenformen und -mengen muss entsprechendes Gerät, aber auch eine entsprechende Schulung der Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt werden. Es stellt sich die Frage, welche Vorteile die digitalen Daten gegenüber dem Erfahrungswissen der Einsatzkräfte mit sich bringen und wie man die beiden Bereiche am gewinnbringendsten verbinden kann.

Die Sozialen Medien werden im Krisenfall zu einer neuen aber auch ambivalenten Informationsquelle. Diese wichtigen Lageinformationen aus der Bevölkerung müssen erfasst und ausgewertet werden, doch die Validierung der Daten sowie Persönlichkeitsrechte und Datenschutz sind nur einige Aspekte, die in diesem Kontext mitberücksichtigt werden müssen. Die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) müssen am Ende verlässliche Informationen für die Bevölkerung generieren und benötigen hier professionelle Partner in der Krisenkommunikation.

Flankiert von Impulsvorträgen ist der Besuch des Zukunftslabors Sicherheit des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit ein grundlegender Bestandteil der Veranstaltung. Im Zukunftslabor Sicherheit wird aktuelle Forschung aus dem Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung anschaulich aufbereitet. Die Teilnehmenden sollen durch Interaktion angeregt werden, Perspektivwechsel vorzunehmen und neue Ideen zu entwickeln.

Durch partizipative Methoden erhalten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Perspektive und Erfahrung in die Diskussion einzubringen. Welchen Mehrwert bieten neue technische Systeme tatsächlich im Einsatz? Welche Vulnerabilitäten entstehen durch den Einsatz von digitalen Hilfsmitteln? Welche Auswirkungen haben neue Technologien auf die Entscheidungsfindung?

Die Ergebnisse werden abschließend mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages aus dem Innenausschuss sowie Fachvertreter_innen diskutiert.

Das 2009 an der Freien Universität Berlin gegründete Forschungsforum Öffentliche Sicherheit (www.sicherheit-forschung.de) führt Forschung unterschiedlicher Disziplinen zu sicherheitsrelevanten Themen zusammen und trägt dazu bei, zukünftig relevante Forschungsthemen zu identifizieren.

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