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Intensiv-Workshop "Weak Signals in der Sicherheitsforschung"

Am 07. und 08. März 2013 fand der Workshop "Weak Signals in der Sicherheitsforschung" im Clubhaus der Freien Universität Berlin statt.

Expertinnen und Experten diskutierten in kleiner Runde die Bedeutung von Weak Signals und die Möglichkeiten der Früherkennung.

Die öffentliche und politische Diskussion um Sicherheit ist in der Regel durch Megatrends und konkrete Ereignisfälle (u.a. durch sozial-mediale Verstärkerkreisläufe gestützt) bestimmt. Dies wird  verbunden mit der Frage, was nach Fukushima, Sandy und der Finanzkrise die nächsten schwer­wiegenden Ereignisse sind, mit denen unser Denken irritiert und unsere Gesellschaft konfrontiert werden könnte.

Der Bedarf an Orientierung wächst und die Frage, ob eine „Frühwarnung“ möglich ist, also Indi­katoren existieren, die auf prinzipiell mögliche und einschneidende Ereignisse hinweisen, wird be­deutender.  „Folgerichtig konzentriert sich die Suche auf ’emerging issues’, Themen, die in nächster Zeit auf die Agenda springen könnten, und auf schwache Signale, die diese ankündigen könnten“ (Steinmüller 2012, S.2). Schwache Signale (nach Ansoff 1970) sind als wenig präzise und frühe Hinweise auf wirkungsstarke Ereignisse, von denen Risiken und Chancen ausgehen, deren konkrete Gestalt aber noch nicht bekannt ist, zu verstehen. Damit ist gemeint, dass zukünftig relevant werdende Themen durchaus bereits außerhalb des öffentlichen Wahrnehmungsbereiches auftauchen, in gewissen Formen und Maßen verhandelt und angedeutet werden und bisher „im Rauschen“ anderer Nachrichten untergehen.

Der Workshop bot einem kleinen Expertenkreis die Möglichkeit, sich diesem Themenkomplex anzunähern sowie Ideen, Beobachtungen und entdeckte Problemfelder, die zukünftig besondere Relevanz aufweisen, in diesen einfließen zu lassen. Diese sollten hinsichtlich ihrer Merkmale, ihres Verlaufs, der beteiligten Akteure und ihrer möglichen Auswirkungen im Expertenkreis diskutiert und analysiert werden. Ziel des Workshops war es, einen freien Denk- und Arbeitsraum für eine kleine Gruppe von Expertinnen und Experten zu schaffen, die sich der Frage zuwenden, welches zukünftig relevante Aspekte der Sicherheitsforschung sein könnten und welche Konsequenzen sich daraus für die Sicherheitsforschung in Deutschland ergeben.

Der Workshop wurde moderiert durch den Soziologen und Zukunftsexperten Dr. Edgar Göll vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) Berlin. Er hat langjährige internationale Erfahrung als Berater und Forscher im Bereich Zukunftsstudien und Moderationsverfahren.