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10. Praxisdialog @vdfb: Risikovorsorge und Krisenmanagement - viele Akteure, ein Weg?

Prof. Dr. Lars Gerhold hat am 10. Praxisdialog@vfdb: Risikovorsorge und Krisenmanagement – viele Akteure, ein Weg? der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. mit über 130 Teilnehmenden teilgenommen. 

News vom 05.12.2023

In seinem Beitrag erläuterte er, warum die Feststellung „Die Bevölkerung ist nicht risikobewusst“ so einfach nicht zu treffen ist und warum Wahrnehmung und Schutzverhalten komplexe Prozesse auf Seiten der Menschen sind.

Denn es geht nicht nur darum zu wissen, dass es bestimmte Risiken und Gefahren gibt. Sondern dass auch, wenn Risiken oder Gefahren bekannt sind, dem nicht unbedingt der Einkauf des 10-Tage Vorrats aus der Empfehlung des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) folgt.

Kaum ein Risiko oder eine Gefahr im Sinne des Bevölkerungsschutzes lässt sich für Laien umfassend verstehen und einschätzen:

Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalles über mehrere Tage? 

Wie viel Gefahr geht von Extremwetterereignissen für mich aus? 

Jeder entwickelt hierzu eigene Vorstellungen und Heuristiken, beeinflusst durch qualitative Risikomerkmale wie z.B. das wahrgenommene Katastrophenpotential, die wahrgenommene Freiwilligkeit, oder Kontrollierbarkeit eines Ereignisses. Und insbesondere darauf kommt es an: Man muss ersteinmal zur Einschätzung gelangen, dass durch Eigenes tun, z.B. Ernährungsnotfallvorsorge, der Schutz wirksam verbessern werden kann.

Und dies ist eine Frage der Kommunikation über die Handlungsmöglichkeiten und auch eine Frage der Sicherheitskultur. Denn das, was wir als Risiken und Gefahren betrachten und welche Maßnahmen wir als angemessen einschätzen, um diesen zu begegnen, ist nicht objektiv bestimmbar, sondern Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Aushandlungsprozesses.

Dazu hat die Veranstaltung heute beigetragen. Danke auch an Benno Fritzen und Thomas Renzel für die spannenden Einsichten aus der Praxis und die anschließende Diskussion!

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