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Jahrestreffen des Graduierten-Netzwerks "Zivile Sicherheit"

12.07.2018

Graduierten-Netzwerk Zivile Sicherheit 2018

Graduierten-Netzwerk Zivile Sicherheit 2018

Im Rahmen des BMBF-Innovationsforums „Zivile Sicherheit“ 2018 fand am 18. Juni das Jahrestreffen des Graduierten-Netzwerks „Zivile Sicherheit“ statt. Es nahmen ca. 80 Personen an dem Treffen teil. Vorrangiges Ziel der Veranstaltung war die fachliche Vernetzung der Teilnehmenden. Die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung war mit Vorträgen und Moderation beteiligt.

Die Sicherheitsforschung bietet als Querschnittsthema die Chance, in zahlreiche andere Forschungsfelder eingebunden zu werden – z. B. beinhalten Fragestellungen aus der Informatik, der Politikwissenschaft oder auch der Meteorologie meistens auch sicherheitsrelevante Komponenten. Entsprechend vielfältig sind daher die Forschungsfragen, die von den Graduierten adressiert werden, aber genauso schwierig gestaltet sich gleichzeitig auch das Ausfindigmachen von Forschungspartner_innen, die ähnliche Interessen haben oder ein ähnliches Thema aus einem anderen theoretischen Blickwinkel betrachten. Daher wurden im Verlauf des Treffens in moderierten Kleingruppen Poster erstellt, die eine Verortung der Teilnehmenden in Bezug auf ihre Forschungsbereiche, verwendete Methoden sowie Kontaktdaten ermöglichten. Agnetha Schuchardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt DESKRIS, übernahm dabei die Moderation einer Gruppe.

An diese partizipative Phase schlossen vier Impulsvorträge an. Neben Eva Köhler (NDR) und Tony Franzky von der Universität Freiburg leisteten auch zwei Mitglieder der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung einen Beitrag: Prof. Dr. Lars Gerhold und Roman Peperhove.

Im Vortrag von Roman Peperhove ging es um die Koordination von Forschungsprojekten. Als Leiter der Koordinierungsstelle kann er auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen und seinen Vortrag mit zahlreichen praxisnahen Hinweisen abrunden. Eine Herausforderung für alle Projektleiter_innen sind die teilweise widersprüchlichen Erwartungen des Teams: Die Projektleitung soll zwar Termine und Fristen im Auge behalten, hat im Falle von Verzögerungen jedoch nur begrenzte Möglichkeiten des Einwirkens auf Projektpartner_innen. Außerdem soll sie stets neutral agieren und keine Partnerinstitution bevorzugen – bei Konflikten wird aber in einigen Fällen dennoch erwartet, dass die Leitung Stellung bezieht und Entscheidungen trifft. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden ist ein enormer Kommunikationsaufwand notwendig, der – als Vorschlag für die Zukunft – zeitlich und/oder finanziell vergütet werden sollte.

Prof. Dr. Lars Gerhold adressierte in seinem Vortrag ein verwandtes Thema: die Karriereplanung in der Sicherheitsforschung. Eine grundsätzliche Herausforderung ist die Vereinbarkeit von eher kurzfristig angelegten Forschungsprojekten mit der Bearbeitung von Problemfeldern, die (nicht nur) in der Sicherheitsforschung durch Komplexität und Langfristigkeit gekennzeichnet sind. Prof. Gerhold sprach die Empfehlung aus, Projektkarrieren, in denen die wissenschaftlichen Mitarbeitenden Projekte ohne eigene akademische Qualifikationsziele bearbeiten, zu vermeiden. Da die Interdisziplinäre Sicherheitsforschung an vielen Stellen sowohl Methoden als auch Theorien aus anderen Disziplinen bezieht, wies er außerdem daraufhin, dass Promovierende sich daher Unterstützung aus einem Fachgebiet außerhalb der Sicherheitsforschung suchen sollten, um Zugang zu den dort etablierten Qualitätsstandards, Theoriesets und Methoden zu erhalten.

Weitere Informationen zum Graduierten-Netzwerk finden Sie hier.