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Wissenschaftliche Handlungsempfehlungen für den Bevölkerungsschutz

07.10.2021

Was haben Schutzziele, Notfallvorsorge, Katastrophenkommunikation, Bildungskonzepte für den Bevölkerungsschutz und Wissenstransfer in die Politik gemeinsam? Für alle Themenfelder hat das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit und die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen erarbeitet. In Kürze werden sie als Nr. 28 der Schriftenreihe Sicherheit kostenfrei zur Verfügung stehen. Allen politischen Akteur:innen und Entscheider:innen mit wenig Zeit, wird zudem eine Kurzfassung mit den wichtigsten Erkenntnissen zur Verfügung stehen.

In der neuen Publikation der Schriftenreihe Sicherheit „Schutzziele, Notfallvorsorge, Katastrophenkommunikation: Wissenschaftliche Empfehlungen für den Bevölkerungsschutz“ wird zunächst ein Prozess skizziert, anhand dessen die Entwicklung von Verfahren zur Definition von Schutzzielen erfolgreich durchgeführt werden kann. Hierbei stehen die Einbindung der relevanten Akteure ebenso im Mittelpunkt wie eine Integration der spezifischen Kompetenzen und Wissensstände der unterschiedlichen Akteure (z. B. Behörden, Unternehmen, Hilfsorganisationen, Bevölkerung).

Notfallvorsorge kann unterschiedliche Bereiche betreffen. Anhand der Bevorratung von Lebensmitteln werden Empfehlungen aufgezeigt, um zum Beispiel die Bevölkerung für das Thema Bevorratung sensibilisieren. Zentrale Empfehlungen beinhalten unter anderem eine vertiefte Zusammenarbeit der Behörden, eine Modernisierung der staatlichen Lagerhaltung, die Konkretisierung der Rolle der Hilfsorganisationen, aber auch ein gesetzlich verankertes Risiko- und Krisenmanagement von (Ernährungs-)Unternehmen

In der Katastrophenkommunikation werden vor allem in jenen (behördlichen) Kommunikationsstrategien Mehrwerte gesehen, die die Bevölkerung kommunikativ abholen und einbinden und deren Kenntnisse, bspw. als Betroffene, für die Erstellung von Lagebildern nutzen. Es werden, wenn möglich, bidirektionale Kommunikationsstrategien über Soziale Medien empfohlen, die sich auch an der Informations- und Kommunikationserwartung von Akteuren im Bevölkerungsschutz ausrichten.

Für Bildungsaspekte im Bevölkerungsschutz werden sowohl politische Handlungsempfehlungen vorgestellt, wie eine Stärkung des Bildungsthemas auf der politischen Ebene aber auch zentrale inhaltliche Aspekte, etwa die Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnis und die Sicherung der pädagogischen Ausbildung von Lehrpersonen und der Einrichtung einer zentralen pädagogischen Beratungs- und Koordinierungsstelle. Detailliert werden didaktische Aspekte aufgegriffen, wie der Aufbau und Nutzung einer virtuellen Toolbox oder Unterstützung zur Nutzung von E-Learning.

Wissenstransfer in die Politik kann sowohl aus der Wissenschaft, aber auch aus Behörden betrieben werden. Am Beispiel der Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordiniert werden, werden Kommunikationsstrategien empfohlen, die sich an der Struktur und Arbeitsweise politischer Akteur:innen ausrichten. Es handelt sich dabei um Formate, die leicht und schnell Inhalte wiedergeben, einen Bezug zu Themen und Prioritäten im politischen Alltag herstellen und einen Mehrwert für die Politiker:innen aufzeigen.

Die Publikation wird in Kürze als Nr. 28 der Schriftenreihe Sicherheit auf den Seiten des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit kostenfrei verfügbar sein.

Schutzziele, Notfallvorsorge, Katastrophenkommunikation: Wissenschaftliche Empfehlungen für den Bevölkerungsschutz

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 28

Hrsg. Lars Gerhold, Roman Peperhove, Ann-Kathrin Lindner, Nikola Tietze

Online: 978-3-96110-381-2, Print: 978-3-96110-382-9