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Öffentliche Sicherheit - Newsletter des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit - 1. Quartal 2016

18.02.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit und der Sicherheitsforschung übermitteln zu können und wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Ihre

Helga Jäckel


Aus dem Forschungsforum

Neuer Leiter der Koordinierungsstelle

Roman Peperhove

Roman Peperhove

Wir begrüßen mit Roman Peperhove eine neue Kraft am Forschungsforum Öffentliche Sicherheit.

Roman Peperhove wird von nun an als Leiter der Koordinierungsstelle die inhaltliche Ausrichtung des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit verantworten und die am Forschungsforum angesiedelten Forschungsprojekte koordinieren. Er ist bereits seit 2013 mit dem Forschungsprojekt ENSURE beim Forschungsforum angesiedelt und verantwortete hierin die Entwicklung von Szenarien.

Roman Peperhove studierte an der Freien Universität Berlin Neuere Geschichte, Islamwissenschaft und Neuere deutsche Literatur und arbeitete anschließend im nexus Institut für Kooperationsmanagement und Interdisziplinäre Forschung als auch dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in unterschiedlichen nationalen und internationalen Sicherheitsforschungsprojekten. Seine Themenschwerpunkte sind Fragen der sozialen Perspektive von Sicherheitsforschung sowie Methoden der Zukunftsforschung.

3. BMBF Innovationsforum „Zivile Sicherheit“

Am 12. und 13. April 2016 findet im Café Moskau in Berlin das dritte BMBF Innovationsforum „Zivile Sicherheit“ statt. Das Forum richtet sich an Akteure aus den Natur- und Gesellschaftswissenschaften, aus der Wirtschaft, dem Anwender_innen- und Endnutzer_innenkreis, sowie an politische Entscheidungsträger_innen und präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse aus der Sicherheitsforschung.

Im Rahmen des 3. BMBF Innovationsforums thematisiert das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit die Zukunft der Sicherheitsforschung und nimmt dabei mögliche Entwicklungen ausgewählter Akteurs- und Themenfelder in den Blick. Hinsichtlich der inhaltlichen Ausprägung des Rahmenprogramms „Forschung für die zivile Sicherheit“ zeigt sich eine erhebliche Vielfalt von Problemlagen sowie Aufgaben für die Öffentliche Sicherheit, die sowohl von wissenschaftlicher als auch von behördlicher, unternehmerischer sowie zivilgesellschaftlicher Seite formuliert werden. Die Entwicklung einer interdisziplinären Sicherheitsforschung auf der Grundlage eines integrativen konzeptionellen Diskurses über ihre Zukunft soll in vier thematischen Säulen diskutiert werden:

  1. Zukunft von Sicherheitslösungen: Technik als Garant der Sicherheit?
  2. Zukunft der Krisen- und Katastrophenbewältigung: Verbesserung durch Resilienz?
  3. Zukunft der Bildung: Sicherheitskompetenz als Bildungsziel?
  4. Zukunft der Forschung: Wie kann Sicherheitsforschung der Gesellschaft dienen?

 Das vollständige Programm und die Anmeldung zur Veranstaltung finden Sie hier.

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 19 erschienen

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 19

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 19

Im Februar 2016 ist die Schriftenreihe Sicherheit Nr. 19 des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit mit dem Titel "Die resiliente Stadt in den Bereichen Infrastrukturen und Bürgergesellschaft" erschienen.

Prof. Dr. Gabriela Christmann, Prof. Dr. Heiderose Kilper und Prof. Dr. Oliver Ibert vom Leibniz Institut für Raumbezogene  Sozialforschung zeichnen in dieser Ausgabe einen Überblick über den Forschungsstand zur Resilienz von Städten nach, beleuchten die Konzepte der Vulnerabilität und der Resilienz kritisch mithilfe konstruktivistischer Perspektiven und zeigen schließlich Handlungsempfehlungen auf für eine gelungene Resilienzbildung in Städten.

Die Schriftenreihe Sicherheit Nr. 19 steht ab sofort als Download zur Verfügung.

Interdisziplinäres Seminar zum Thema ‚Sicherheitstechnologien im Wandel‘

Seminar ‚Sicherheitstechnologien im Wandel‘

Seminar ‚Sicherheitstechnologien im Wandel‘

In diesem Wintersemester wurde erstmals ein explizit interdisziplinäres Seminar zum Thema ‚Sicherheitstechnologien im Wandel‘ für Studierende der Informatik angeboten.

Das von Lars Gerhold und Gabriel Bartl im Rahmen der Arbeitsgruppe ‚Interdisziplinäre Sicherheitsforschung‘ im Bachelorstudiengang Informatik an der Freien Universität Berlin konzipierte Seminar eröffnete sowohl für die Lehrenden als auch für die Studierenden interessante Einblicke in die Schnittstelle von technologischen Innovationen und deren sozialwissenschaftlichen Reflexionen. Thematisch erstreckte sich das Seminar auf das Verhältnis von Sicherheitstechnologien und deren gesellschaftlichen Implikationen und Nebenfolgen, wie es sich etwa in politischen und wissenschaftlichen Debatten zur Abwägung von Freiheit und Sicherheit manifestiert. Das Vorhaben, Studierende der Informatik in einem interdisziplinär angelegten Rahmen mit sozialwissenschaftlicher Expertise im Sicherheitsbereich vertraut zu machen, wurde insgesamt als sehr positiv von den Studierenden bewertet.

Das weitere Lehrangebot von Lars Gerhold umfasste Themen wie die Entwicklung von Forschungsvorhaben im Kontext der Sicherheitsforschung, Methoden der empirischen Sozial- und Zukunftsforschung sowie ein Forschungskolloquium für Master- und Promotionskandidat_innen.

Forschungsforum Öffentliche Sicherheit auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin

Kanzleramtsminister Peter Altmaier

Kanzleramtsminister Peter Altmaier

Am 23. und 24. Februar fand in Berlin der 19. Europäische Polizeikongress zum Thema „Lokaler Tatort – globale Ursache. Terrorismus – Cyber – Organisierte Kriminalität“ statt.

Vertreter aus Politik sowie von deutschen, europäischen und internationalen Sicherheitsbehörden diskutierten intensiv die Frage, wie den aus der voranschreitenden Digitalisierung vieler Lebensbereiche erwachsenen neuen Bedrohungen effizient zu begegnen sei. Globale Aktivitäten terroristischer Gruppierungen und grenzüberschreitende organisierte Kriminalität erforderten neue Wege und Möglichkeiten der Sicherheitsbehörden, um Kriminalitätsbekämpfung in einer digitalisierten Welt zu ermöglichen.

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) regte in diesem Zusammenhang an, das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung zu überdenken. In seiner Rede sagte er auch, dass der Ansatz der „Datensparsamkeit“ angesichts des massenhaften Anfallens von persönlichen und Metadaten an seine Grenzen stoße – und bspw. auch die Mautdaten zur Prävention und Verfolgung von Straftaten zur Verfügung stehen sollten.

Vermehrt und vehement wurde eine engere Zusammenarbeit von Polizei und Nachrichtendiensten gefordert, die sich in Deutschland allerdings aufgrund des historisch begründeten und rechtlich fixierten Trennungsgebotes verbietet.

Des Weiteren sollten die EU-Polizeiagentur Europol sowie die Grenzschutzagentur Frontex künftig systematischen Zugriff auf die Datenbanken des SIS II (Schengener Informationssystem II) erhalten, um Abfragen automatisch und ohne ein Ersuchen bei dem jeweiligen Mitgliedsstaat durchführen zu können.

Auf dem europäischen Polizeikongress kristallisierte sich das Narrativ von immer neuen und zusehends verschärften präventiven wie repressiven Sicherheitsmaßnahmen besonders deutlich heraus. Es wäre begrüßenswert gewesen, wenn Fragen nach den Ursachen und den sozialen Bedingungen, unter denen Terrorismus entsteht, diskutiert worden wären. Ebenso wenig wie solche Aspekte thematisiert wurden, wurden kritische Stimmen aus Wissenschaft und Politik eingeladen, die Bürger- und Freiheitsrechte sowie ethische Standards im Sicherheitsdiskurs betonen.

Für das Forschungsforum nahmen Helga Jäckel und Nels Haake am Europäischen Polizeikongress teil.

Referent von Bündnis 90/Die Grünen zu Gast

Nils Leopold

Nils Leopold

Am 12.2.2016 war Nils Leopold, LL.M. Gast in der Lehrveranstaltung ,Sicherheitstechnologien im Wandel' im Bachelorstudiengang Informatik.

Nils Leopold, Referent für Innenpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, gab den Studierenden Einblick in die Realität politischer Entscheidungsprozesse. Gemeinsam mit Gabriel Bartl und Lars Gerhold wurden der Einsatz und Zweck von Überwachungstechnologien, Datenschutzregeln und Netzpolitik erörtert und Fragen und Anregungen der Studierenden diskutiert.

Die Bundestagsverwaltung zu Besuch im Schaufenster Sicherheitsforschung

Die Referenten der Unterabteilung Technik und Betrieb des Deutschen Bundestages, Helga Jäckel und Prof. Dr. Lars Gerhold (Forschungsforum), Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller (Innovationszentrum Öffentliche Sicherheit)

Die Referenten der Unterabteilung Technik und Betrieb des Deutschen Bundestages, Helga Jäckel und Prof. Dr. Lars Gerhold (Forschungsforum), Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller (Innovationszentrum Öffentliche Sicherheit)

Am 18.01.2016 besuchte Frau MDgn Dr. Hasenjäger mit sechs Referent_innen der Unterabteilung Technik und Betrieb des Deutschen Bundestages das Schaufenster Sicherheitsforschung.

Präsentiert wurde das Szenario zu Überwachung im Öffentlichen Raum, das vor allem neue Techniken zur Verfremdung von Bilddaten zur besseren Entsprechung von Datenschutzvorgaben beinhaltet, aber darüber hinaus auch intelligente Systeme zur Lenkung größerer Menschengruppen im Krisenfall.

Die Besuchsgruppe fand vielfältige Anregungen im vorgestellten Szenario und konnte Parallelen zu Ihren eigenen Arbeitsbereichen feststellen. Es wurde rege diskutiert und hervorgehoben, dass der spielerische Umgang mit neuen Technologien, so wie er im Schaufenster Sicherheitsforschung ermöglicht wird, zu neuen Denkansätzen und Perspektivwechseln anregt.

Ergebnisdokumentation des Workshops "Die resiliente Stadt und ihre Bürger" erschienen

Ergebnisdokumentation "Die resiliente Stadt und ihre Bürger"

Ergebnisdokumentation "Die resiliente Stadt und ihre Bürger"

Die Ergebnisdokumentation des 12. Workshops des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit unter dem Titel "Die resiliente Stadt und ihre Bürger" ist erschienen.

Zentrale Themen des Workshops waren "Resilienz und Technik", "Resilienz und Raum" sowie "Resilienz und der Bürger". In der Dokumentation finden sich darüber hinaus die Ergebnisse der Arbeitsgruppen "Der aktive Bürger", "Reichweite und Grenzen technischer Resilienz" sowie "Anforderungen und Herausforderungen der Politik an das Konzept der resilienten Stadt".

Die Dokumentation steht ab sofort als Download zur Verfügung.

Aus den Projekten

Projekt REBEKA gestartet

Projektgruppe REBEKA

Projektgruppe REBEKA

Im Januar startete das BMBF-Forschungsprojekt „Resilienz von Einsatzkräften bei eigener Betroffenheit in Krisenlagen (REBEKA)“. Das im Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ des Bundeministeriums für Bildung und Forschung im Themenfeld „Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall“ geförderte Projekt läuft vom 1.1.2016 - 31.12.2018.

Ziel ist es, anhand zweier Krisenszenarien (Hochwasser, Stromausfall) die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit von im Katastrophenschutz tätigen Organisationen auf den drei Ebenen "Einsatzkräfte", "Prozesse" und "Notfallpläne" sowie der Integration von Ad-Hoc-Helfer_innen zu analysieren und zu stärken. Die enge Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Verbundpartner_innen (Freie Universität Berlin, Technische Hochschule Wildau, Universität Stuttgart) mit den Partner_innen aus dem Bevölkerungsschutz (Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (Koordination), Bundesanstalt Technisches Hilfswerk) ermöglicht dabei ein zielgerichtetes Einbringen und Übertragen der im Projektverlauf generierten aktuellen Forschungsergebnisse in die Praxis.

Das an der FU Berlin in der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung durchgeführte Teilvorhaben „Soziale und psychologische Resilienz von Einsatzkräften“ fokussiert schwerpunktmäßig die Ebene der Einsatzkräfte. Es soll untersucht werden, wie die Resilienz der Einsatzkräfte als Personen im Krisenmanagement durch persönliche und organisationale Maßnahmen gestärkt werden kann – insbesondere vor dem Hintergrund einer möglichen eigenen Krisenbetroffenheit als Privatperson.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Neue Mitarbeiter_innen im Projekt ENSURE

Ab 01. März wird das Projekt ENSURE am Forschungsforum Öffentliche Sicherheit von Agnetha Schuchardt und Hagen Tischer betreut.

Agnetha Schuchardt war zwischen Herbst 2014 und Februar 2016 bereits als studentische Hilfskraft im Projekt beschäftigt und ist daher mit den Inhalten der Projektarbeit vertraut. Sie kann ohne Verzögerung in den Projektablauf einsteigen. Sie hat einen Abschluss als Bachelor of Science in Soziologie mit technikwissenschaftlicher Richtung.

Hagen Tischer war in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung zuletzt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt NeuENV tätig, das erfolgreich im November 2015 abgeschlossen werden konnte. Er hat einen Masterabschluss im Fach Geoinformation und verfügt über fundiertes Wissen in technischen und sozialwissenschaftlichen Problemstellungen.

Erste Interviewphase von VVL-OECD in Großbritannien gestartet

Anna Brinkmann (FH Münster) vor dem Gebäude des Department for Environment Food & Rural Affairs (DEFRA) in London

Anna Brinkmann (FH Münster) vor dem Gebäude des Department for Environment Food & Rural Affairs (DEFRA) in London

Im Rahmen des BBK-geförderten Forschungsprojekts VVL-OECD, welches Internationale Ansätze zur Absicherung der Lebensmittelversorgung in Großschadenslagen untersucht, haben die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Karolin Bauer und Anna Brinkmann erste Interviews mit ausgewählten Experten aus Großbritannien durchgeführt.

Ziel der Interviews vor Ort ist es, konkrete Ereignisse und Bewältigungsprozesse möglichst detailliert nachzuvollziehen. Jüngste Überflutungsereignisse im vergangenen Dezember in weiten Teilen Großbritanniens boten eine hochaktuelle Grundlage, um praxisbezogene Informationen über gegenwärtige Konzepte und Strategien zur Sicherung der Lebensmittelversorgung zu gewinnen. Es konnten Experten aus verschiedenen Ebenen und Bereichen der Katastrophenbewältigung wie zum Beispiel dem Department for Environment Food & Rural Affairs –DEFRA- (London); Public Health England (London); Evaq8 Emergency Preparedness Supplier (London); BBC (London) und Civil Contingencies and Resilience Unit (Manchester) interviewt werden. Anhand der gewonnenen Informationen wird schließlich im Abgleich gewonnener Daten aus zeitnah folgenden Interviews in Neuseeland, USA und Kanada untersucht, inwieweit Teile dieser internationalen Systeme sich im Sinne eines Best‐Practice‐Ansatzes auf die Weiterentwicklung deutscher Hilfeleistungssysteme anwenden lassen.

Workshop "Wetter, Warnung und Bevölkerungsschutz"

Thomas Kox

Thomas Kox

Am 7. und 8. Dezember fand in Bonn beim Deutschen Komitee für Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) der Workshop "Wetter, Warnung und Bevölkerungsschutz" des Projektes WEXICOM statt. Die Teilnehmer von Feuerwehren, Deutschen Wetterdienst und aus der Wissenschaft diskutieren und erarbeiteten gemeinsam Lösungsansätze zur Verbesserung des Wetterwarnprozesses und zur Zusammenarbeit zwischen Wetterdienst und Bevölkerungsschutz.
Gefördert wurde der Workshop durch das Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung. Für die Durchführung verantwortlich waren Tobias Heisterkamp (DKKV) und Thomas Kox (FUB).

15. Forum Katastrophenvorsorge

Karolin Bauer und Anna Brinkmann

Karolin Bauer und Anna Brinkmann

Am 03. und 04. November fand in Berlin das 15. Forum Katastrophenvorsorge des Deutschen Komitees Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) zum Thema „Partizipation von allen?!“ statt. Mit dem Titel „Internationale Ansätze zur Absicherung der Lebensmittelversorgung in Großschadenslagen“ wurde gemeinsam von Anna Brinkmann, FH Münster, und Karolin Bauer ein Poster für das Projekt VVL-OECD vorgestellt.