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Öffentliche Sicherheit - Newsletter des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit - 2. Quartal 2016

30.05.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, Ihnen die neuesten Nachrichten aus dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit und der Sicherheitsforschung übermitteln zu können und wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Ihre

Helga Jäckel

Aus dem Forschungsforum

Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert und Prof. Dr. Ulrich Meissen in Wissenschaftlichen Beirat berufen

Prof. Dr. Ulrich Meissen

Prof. Dr. Ulrich Meissen

Prof. Dr. Frank Gillert

Prof. Dr. Frank Gillert

Der Wissenschaftliche Beirat des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit wurde in der letzten Sitzung des Steuerungskreises einstimmig um zwei Mitglieder erweitert:

Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert ist Professor für Logistikmanagement an der Technischen Hochschule Wildau und leitet dort die Forschungsgruppe Sichere Objektidentität. Der Forschungsschwerpunkt liegt in der logistikzentrierten Sicherheitsforschung, u.a. im Rahmen des BMBF Forschungsprogramms Zivile Sicherheit (ContainIT, NeuENV, Rebeka).

Prof. Dr. Ulrich Meissen leitet das Kompetenzzentrum Electronic Safety and Security Systems for the Public and Industries (ESPRI) sowie den neuen Geschäftsbereich Vernetzte Sicherheit am Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme FOKUS. Seit dem 01.04. ist er zudem Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.

Durch die Aufnahme der beiden neuen Mitglieder wird die wissenschaftliche Expertise des wissenschaftlichen Beirats um wichtige Aspekte ergänzt. Wie sich in unserem Forschungsprojekt NeuENV deutlich gezeigt hat, sind Logistikwege und die Sicherheit der Warenketten ein Forschungsbereich, der enorm wichtig ist. Durch die Aufnahme von Prof. Gillert in den Wissenschaftlichen Beirat wird dieser Aspekt in der wissenschaftlichen Diskussion kompetent gestärkt. Die Expertise von Prof. Meissen rückt vor allem die wissenschaftliche Betrachtung von vernetzten Räumen und der Bevölkerung in den Fokus des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit. Die mobile Warnung und Information der Bevölkerung als ein wichtiger Aspekt der öffentlichen Sicherheit wird von Prof. Meissen prominent vertreten.

Beide neuen Mitglieder sind dem Forschungsforum durch verschiedene Kooperationen und Expertisen bereits seit Längerem verbunden. Das Forschungsforum freut sich, dass es zwei so engagierte und etablierte Wissenschaftlicher für die Zusammenarbeit gewinnen konnte.

Neue Mitarbeiter_innen in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung

Die AG Interdiziplinäre Sicherheitsforschung freut sich, zwei neue Mitarbeiter_innen vorstellen zu können.

Für das Projekt VVL-OECD konnte Frau Anna Brinkmann MSc. mit einer Teilzeitstelle an der Freien Universität Berlin (FU Berlin) eingestellt werden. Sie hat bisher den Projektteil der FH Münster bearbeitet und wird nun noch tiefer in die Projektarbeit einsteigen, wo Sie einen Teil der Arbeitspakete, die an der FU Berlin zu leisten sind, bearbeiten wird.

Ab 01. Juni unterstützt zudem Philip Wälde als studentische Hilfskraft die Arbeit des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit. Er studiert im Masterstudiengang Philosophie an der FU Berlin und plant im Doppelstudium Informatik zum kommenden Wintersemester hinzu zu nehmen.

Schaufenster Sicherheitsforschung wird zur Langen Nacht der Wissenschaften geöffnet

Das Schaufenster Sicherheitsforschung, eigentlich Fachbesucher_innen vorbehalten, wird zur Langen Nacht der Wissenschaften für interessierte Besucher_innen geöffnet. Im Schaufenster Sicherheitsforschung werden Ergebnisse aus Sicherheitsforschungsprojekten, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, in Szenarien aufbereitet und zur Diskussion gestellt. Nachdem um 17 Uhr noch eine Führung für ausgewählte Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft vorgesehen ist, bieten wir folgende Vorführungen ab 18 Uhr an:

- Extremwetter – Was passiert, wenn ein Extremwetterereignis auf eine Stadt trifft?

- Überwachung – Kameras im öffentlichen Raum, was kann man und was darf man zeigen?

- Die resiliente Stadt – Was passiert, wenn die Versorgungsinfrastrukturen einer Stadt ausfallen?

Die Kaiserin- Augusta-Allee 31 wird vom Shuttle Bus Nr. 12, Haltestelle Goslaer Platz, zur Langen Nacht angefahren und die Besucher werden im Foyer von Fraunhofer FOKUS in Empfang genommen.

Prof. Gerhold wird zudem im Rhamen der Wissenschaftsshow Zuse, Zukunft, Zunder im Audimax der TU Berlin das Schaufenster Sicherheitsforschung unter dem Motto: "Rendezvous mit der digitalen Zukunft: zwischen Überwachung und Ungehorsam" zwischen 18:45 und 19:00 Uhr vorstellen.

3. Netzwerktagung Strategische Vorausschau

3. Netzwerktagung Strategische Vorausschau - Panel

3. Netzwerktagung Strategische Vorausschau - Panel

Am 25. Mai 2016 fand die dritte Netzwerktagung Strategische Vorausschau der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin Pankow statt.

Helga Jaeckel und Prof. Dr. Lars Gerhold präsentierten die Arbeit des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit mit einem Informationsstand zu den Forschungsarbeiten, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen.

Prof. Gerhold trug außerdem zur universitären Ausbildung und Disziplinwerdung interdisziplinärer Forschungsbereiche wie Sicherheit und Zukunft im Plenum vor.

Die dritte Netzwerktagung legte einen besonderen Fokus auf die Verknüpfung von den Akteuren politischer Vorausschau mit unternehmerischen und wissenschaftlichen Erfahrungen und stellte zudem die weitere Ausgestaltung des Netzwerkes in den Vordergrund.

Infrastrukturbetreiber Berlins zu Besuch im Schaufenster Sicherheitsforschung

AG KRITIS-Betreiber Berlin zu Besuch im Schaufenster Sicherheitsforschung

AG KRITIS-Betreiber Berlin zu Besuch im Schaufenster Sicherheitsforschung

Am 24. Mai 2016 besuchten 25 Vertreter_innen von Infrastrukturbetreibern in Berlin das Schaufenster Sicherheitsforschung und informierten sich über aktuelle Projektergebnisse aus dem Rahmenprogramm „Zivile Sicherheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Die Arbeitsgruppe KRITIS-Betreiber wurde im Jahr 2000 von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, Zivilverteidigung, Rettungsdienst, Aufsicht Feuerwehr ins Leben gerufen und soll zu einer Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen KRITIS-Betreibern im Krisenfall beitragen.

Helga Jaeckel präsentierte das Szenario „Die resiliente Stadt“ und Jochen Schiller, Leiter des Innovationszentrums Öffentliche Sicherheit und Mitglied im Steuerungskreis des Forschungsforum Öffentliche  Sicherheit, stellte die Kooperation mit dem Forschungsforum vor.

Unter den Besucher_innen waren auch Projektpartner_innen aus den im Schaufenster implementierten Projekten, die vor allem von dem Zusammenspiel der gezeigten technischen Lösungen begeistert waren.

 

Expertengespräch „Innere Sicherheit“ in Schleswig Holstein

Katastrophenschutz in Schleswig Holstein 2030

Katastrophenschutz in Schleswig Holstein 2030

Am 20. Mai 2016 fand in Kiel ein Expertengespräch zum Thema „Innere Sicherheit“ im Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein statt.

Im Rahmen der Landesentwicklungsstrategie 2030 lud der Minister für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Studt, zu einem Expertengespräch zum Thema „Innere Sicherheit“ ein. Etwa 30 Experten aus den Bereichen Polizei, Feuerwehren, aber auch Bundeswehr kamen zusammen, um Bedarfe zu diskutieren. Die Gesprächsrunde wurde von zwei Impulsvorträgen eingeleitet: Prof. Dr. Lange, Präsident der Deutschen Hochschule der Polizei und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Forschungsforums, stellte die Herausforderungen der nächsten Jahre im Bereich des Polizeiwesens vor. Zu den Herausforderungen im Katastrophen- und Zivilschutz sprach Helga Jaeckel vom Forschungsforum Öffentliche Sicherheit. Die Impulse dienten als fachliche Basis für die folgende Diskussion, bei der die Aufwertung des Ehrenamtes, aber auch die finanzielle Ausstattung der zuständigen Stellen fokussiert wurden.

Die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung war gemeinsam mit der Katastrophenforschungsstelle bereits 2014 an der Entstehung der Landesentwicklungsstrategie 2030 beteiligt. Sie erstellten im Auftrag des Ministeriums eine Organisationsstudie „Steuerungsmöglichkeiten für einen zukunfts- und leistungsfähigen Katastrophenschutzdienst in Schleswig-Holstein unter den Gesichtspunkten der Ehrenamtlichkeit sowie veränderter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen“.

3. BMBF Innovationsforum "Zivile Sicherheit"

Stand des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit auf dem 3. BMBF-Innovationsforum

Stand des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit auf dem 3. BMBF-Innovationsforum

Am 12. Und 13. April fand in Berlin das 3. BMBF Innovationsforum Zivile Sicherheit zum Thema „Perspektiven für die Zukunft“ statt.

Das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit gestaltete eine thematische Säule mit vier Diskussionsrunden unter dem Motto „Zukunft der Sicherheitsforschung“ und widmete sich hierbei vier Themen im Besonderen:

  • Zukunft von Sicherheitslösungen: Technik als Garant der Sicherheit?
  • Zukunft der Krisen- und Katastrophenbewältigung: Verbesserung durch Resilienz?
  • Zukunft der Bildung: Sicherheitskompetenz als Bildungsziel?
  • Zukunft der Forschung: Wie kann Sicherheitsforschung der Gesellschaft dienen?

Alle Panel wurden jeweils mit einem Impulsvortrag eingeführt und anschließend mit den Panelist_innen aus Politik, Wissenschaft, Endanwendern und Auditorium diskutiert. Das detaillierte Programm inklusiver der Panelist_innen finden sie hier.

Die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung und das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit zeigten Ihre Arbeit und ihre Ergebnisse an einem eigenen Stand. Mit den zahlreichen Besucher_innen wurde rege diskutiert und Kontakte konnten erschlossen und gepflegt werden. Daneben präsentierte sich unser Forschungsprojekt ENSURE mit einem eigenen Stand im Messebereich der Veranstaltung und zog viele Fachbesucher_innen an. Schließlich präsentierte die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung die angegliederten Forschungsprojekte in der umfangreichen Postersession.

Die Ergebnisse der Diskussionsrunden stehen in Kürze zum Herunterladen auf der Webseite des Forschungsforums zur Verfügung.

3. Treffen des Graduierten-Netzwerks „Zivile Sicherheit“

Am Vortag des Innovationsforums fand das dritte Treffen des Graduierten-Netzwerks „Zivile Sicherheit“ statt. Im Fokus stand das Erarbeiten zukünftiger Herausforderungen an die Sicherheitsforschung. Die Nachwuchswissenschaftler_innen diskutierten im „World Café“-Format in mehreren Runden und erhielten die Möglichkeit, ihre Ergebnisse im Rahmen des Abschlusspanels des Innovationsforums zu präsentieren.

Prof. Dr. Lars Gerhold führte zu Beginn des Graduiertennetzwerks mit einem Impulsvortrag zu „Sicherheit 2030 – Zukünftige Herausforderungen der zivilen Sicherheit“ in das Thema ein. Die Möglichkeit zum Austausch wurde von den Graduierten auch im Anschluss an die Veranstaltung ausgiebig genutzt.

Workshop „Innovative Ansätze zur Unterstützung des Helfermanagements und der Kooperation von freiwilligen, ungebundenen Helferinnen und Helfern und den Einsatzorganisationen“

Im Rahmen des Innovationsforums fand zudem ein umfassender Workshop zur Zusammenarbeit von freiwilligen Helfenden und Rettungsorganisationen mit zahlreichen Vorträgen und Diskussionen statt. Im Vordergrund standen dabei die Themen Flüchtlingskrise im Herbst 2015 und entsprechende Projekte, die zu diesem Schwerpunkt Lösungsansätze liefern sollen. Zu Beginn wurden praktische Erfahrungen aus der aktuellen Lage in Notunterkünften aus Sicht der Einsatzorganisator_innen vorgestellt. Auf resultierende Herausforderungen gingen danach einige vom BMBF geförderte Projekte ein, darunter vor allem das in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung realisierte ENSURE Projekt, welches sich zudem mit einem Film präsentierte.

Des Weiteren wurde das ENSURE Projekt an einem eigenen Stand vorgestellt, an dem der Film ebenfalls gezeigt wurde. Zahlreiche Interessent_innen fanden sich dort ein, um Fragen zum Projekt zu stellen. Sie erhielten die Möglichkeit, die Funktionen der ENSURE App am Smartphone selbst zu testen und am Computer die Perspektive der Leitstelle kennenzulernen, die die Aufträge an die registrierten Nutzer_innen versendet. Sobald die Handys am Stand Alarm schlugen, konnten die eingetroffenen Aufträge von den Anwesenden angenommen oder abgelehnt werden, um sich mit der Funktionsweise der App vertraut zu machen.

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 18 erschienen

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 18

Schriftenreihe Sicherheit Nr. 18

Im März 2016 ist die Schriftenreihe Sicherheit Nr. 18 des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit mit dem Titel „Neue Strategien der Ernährungsnotfallvorsorge – Ergebnisse aus dem Forschungsverbund NeuENV“ erschienen.

Das Gesamtziel des BMBF-geförderten Projektes war es, unter Einbeziehung von und in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteur_innen (Unternehmen der Lebensmittelkette, Hilfsorganisationen, politische Entscheider_innen und die Bevölkerung als Adressatin der Versorgung) neue Strategien zur Sicherung der Lebensmittelversorgung im Falle eines Engpasses zu erarbeiten. Weitere Informationen zum Projekt NeuENV (Neue Strategien der Ernährungsnotfallvorsorge) finden Sie hier.

In dieser Ausgabe der Schriftenreihe stellen die Verbundpartner die zentralen Ergebnisse ihrer dreijährigen Arbeit vor und zeigen daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen für ein zukunftsfähiges ENV-Gesamtkonzept auf.

Die Schriftenreihe Sicherheit Nr. 18 steht ab sofort als Download zur Verfügung.

Siebte Konferenz des Surveillance Studies Network (SSN)

Vom 20. – 23. April 2016 fand in Barcelona die siebte Konferenz des Surveillance Studies Network (SSN) statt.

Gabriel Bartl von der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung stellte auf der Veranstaltung seine Forschungsergebnisse zum Thema Flughafensicherheit vor. Sein Vortrag mit dem Titel „Surveillance and the 'sub-ject'. Examples from the airport“ fokussierte vor allem auf die Darstellung und Diskussion empirischer Ergebnisse einer Befragung von über 1.000 Flugreisenden am Flughafen Berlin Schönefeld. Die Konferenz zeichnete sich wie in den Vorjahren dadurch aus, dass einige der weltweit renommiertesten Überwachungsforscher_innen vor Ort waren und die Veranstaltung mit ihren Vorträgen bereicherten.

Die Liste mit den einzelnen Vorträgen lässt sich hier einsehen.

Aus den Projekten

Projektstart KOLIBRI - Kommunikation von Lageinformationen

Im Mai 2016 startete das vom BBK geförderte Forschungsprojekt KOLIBRI (Kommunikation von Lageinformationen im Bevölkerungsschutz im internationalen Vergleich).

Wie werden im Falle einer Katastrophe aktuelle Lageinformationen von Behörden aufbereitet und kommuniziert? Wie kann die betroffene Bevölkerung sinnvoll darin eingebunden werden? Welche Handlungsempfehlungen lassen sich daraus für den deutschen Bevölkerungsschutz ableiten?

Diesen Fragen widmet sich das dreijährige Forschungsprojekt KOLIBRI (Kommunikation von Lageinformationen im Bevölkerungsschutz im internationalen Vergleich), das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gefördert wird.

Dazu wird ab Mai 2016 eine umfassende international vergleichende Analyse bisheriger Kommunikationskonzepte und -angebote in sieben europäischen Staaten (Großbritannien, Italien, Frankreich, Niederlande, Österreich, Dänemark und Polen) sowie den USA durchgeführt. Zu diesem Zweck werden Expertenbefragungen, Inhaltsanalysen der Kommunikationskonzepte und -angebote sowie Bevölkerungs­befragungen in den ausgewählten Untersuchungsstaaten realisiert. In Abgleich mit dem Informations­verhalten und ‑bedürfnissen der jeweiligen Bevölkerung werden sowohl Positiv- als auch Negativ-Beispiele identifiziert und auf deren Basis Empfehlungen für ein bevölkerungsschutzspezifisches Kommunikationskonzept in Deutschland erarbeitet. Diese Empfehlungen werden auf ihre juristische (d.h. hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf Deutschland) und strukturelle Umsetzbarkeit (d.h. hinsichtlich erwartbarer Akzeptanz und Umsetzbarkeit im Kompetenzgefüge zwischen Bund und Ländern) geprüft.

Das Projekt wird von Prof. Dr. Lars Gerhold geleitet. Verantwortlich für die Projektbearbeitung am Forschungsforum sind Karolin Bauer und Stefanie Wahl.

 

Projekt WEXICOM nimmt am Kick-Off Meeting des HIWeather Programmes teil

Vom 25. bis 29. April 2016 fand in Exeter ein kick-off meeting zum High Impact Weather (HIWeather) Programm der World Meteorological Organisation (WMO) statt.

Dr. Martin Göber vom DWD und Thomas Kox von der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, Freie Universität Berlin (beide Projekt WEXICOM) nahmen an der Veranstaltung beim Britischen Wetterdienst in Exeter teil. Ziel des HIWeather Programmes ist "to achieve a dramatic increase in Resliience to High Impact Weather". Das 10-Jahresprogramm ist fokussiert auf die Themenbereiche: Verbesserung der Vorhersage von Wettergefahren und ihren Auswirkungen im Zeitbereich von Minuten bis 2 Wochen, Warnungskommunikation und Evaluation. Vor Ort diskutierten die Teilnehmer_innen über erste konkrete Projekte und Kooperationen zur Umsetzung der Strategie. Teilnehmer_innen von allen Kontinenten brachten ihre jeweilige Expertise zum Thema ein. Aus dem Projekt WEXICOM gab es Beiträge zu den Themen Verifikation, Impact-Assessment und Kommunikation von Warnungen. Die Projektarbeiten werden durch das Programm stärker mit internationalen Aktivitäten verbunden.

 

Projektfilm ENSURE

ENSURE präsentiert animierten Projektfilm: „Von Hilfsbereitschaft zu echter Hilfe“.

Ungebundene Helfer sind zunehmend Realität in der Gefahrenabwehr. Wie können diese freiwillig Helfenden sinnvoll eingebunden werden? Das Projekt ENSURE erforscht diese Frage und präsentiert wesentliche Erkenntnisse der Forschungsarbeiten in einem animierten Film. Der Film richtet sich vor allem an Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Hilfsorganisationen, Anwender_innen in Leitstellen sowie Einsatzkräfte. Natürlich erreicht er über die Verbreitung auf Konferenzen (BMBF Innovationsforum 2016) auch Journalisten, politische Verantwortungsträger und Führungskräfte, die in der Position sind, das ENSURE System zu implementieren. Diese Adressatengruppe spiegelt sich in den Charakteren des Films wider, die neben einigen Mithelfenden aus Einsatzkräften der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes bestehen. Wie der Titel „Von Hilfsbereitschaft zu echter Hilfe“ unterstreicht, soll im Film verdeutlicht werden, wie die freiwillig Helfenden sinnvoll und effektiv in Schadenslagen eingesetzt werden können.

Neben der animierten Darstellung verschiedener Einsatzmöglichkeiten wurden Aufnahmen der Vollübung im Oktober 2015 integriert. Dabei werden Äußerungen von Einsatzkräften, die über den Erfolg des Einsatzes der Mithelfenden in der Übung berichten, eingeblendet. Der gelungene fünfminütige Film ist alles in allem auch für interessierte Bürger_innen und Ehrenamtsausübende interessant, die sich z. B. über Youtube über das Projekt ENSURE informieren wollen.

Der Film kann hier angesehen werden.

Interviewphase im Projekt VVL-OECD erfolgreich beendet

Karolin Bauer und Anna Brinkmann vor dem Hauptsitz der FEMA in Washington DC

Karolin Bauer und Anna Brinkmann vor dem Hauptsitz der FEMA in Washington DC

Nachdem im Januar bereits die erste Interviewphase mit Expert_innen aus verschiedenen Ebenen und Bereichen der Katastrophenbewältigung in Großbritannien erfolgte, fand im Februar eine weitere Interviewphase in Neuseeland statt.

Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Karolin Bauer und Anna Brinkmann im Projekt VVL-OECD interviewten sowohl Behördenvertreter_innen verschiedener Ebenen (z.B. Ministry of Civil Defence, Auckland Civil Defence and Emergency Management, Wellington Regional Emergency Management) als auch Vertreter_innen von Hilfsorganisationen (z.B. Neuseeländische Rote Kreuz) und der Privatwirtschaft (z.B. New World). Die Expertenbefragung in Christchurch erfolgte insbesondere im Hinblick auf die Erfahrungen des Christchurch Erdbebens 2011.

Sie nahmen zudem an der dreitägigen internationalen Konferenz „People in Disasters“ in Christchurch teil. Aus Erfahrungen zu lernen sowie ihre Umsetzung auf allen Ebenen einzubinden - mit dem Ziel einer stärkeren Resilienzbildung - war Kernpunkt der Konferenz. Ereignisse wie das Erdbeben in Japan und Neuseeland 2011 standen dabei besonders im Fokus der Präsentationen.

In einer dritten Erhebungsrunde wurden Interviews in den USA und Kanada durgeführt. Durch die Experteninterviews vor Ort konnten erfahrungsbezogene Informationen und vielfältige Materialien zur Lebensmittelversorgung in Großschadenslagen wie beispielsweise Hurrikan Katrina oder Hurrikan Sandy gewonnen werden. Behördenvertreter_innen des New York City Emergency Management oder lokale Hilfsorganisationen wie City Harvest oder Hunger Free America lieferten so praxisbezogene Informationen über gegenwärtige Konzepte und Strategien zur Sicherung der Lebensmittelversorgung in den USA. Daneben stellte der Austausch mit der koordinierenden Bundesbehörde FEMA (Federal Emergency Management Agency) auf nationaler Ebene den wichtigsten Informationsgewinn dar. Der Höhepunkt der USA-Forschungsreise der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Karolin Bauer (FU Berlin) und Anna Brinkmann (FH Münster) war der Besuch des FEMA-Hauptsitzes mit Führung durch das Emergency Operation Center in Washington DC. Durch Treffen mit Vertreter_innen des American Red Cross und der Salvation Army wurde darüber hinaus der Informationsgewinn aus Sicht bundesweit agierender Hilfsorganisationen erweitert.

Auch in Kanada konnten durch Experteninterviews mit Behörden wie Alberta Emergency Management Agency, Indigenous and Northern Affairs oder Emergency Management British Columbia breitgefächerte Informationen zur Versorgung mit Lebensmitteln in Großschadensereignissen wie den Alberta Überschwemmungen 2013 gewonnen werden. Anhand von Interviews mit dem Red Cross Calgary oder dem NGO Council wurden auch hier nähere Informationen zur übergreifenden Koordination von Hilfsorganisationen ergänzt.

Die gewonnenen Daten werden nun hinsichtlich der internationalen Strukturen und Strategien der vier untersuchten Referenzländer Großbritannien, Neuseeland, USA und Kanada analysiert und auf mögliche Ansätze im Sinne von Best-Practice-Beispielen auf die Weiterentwicklung deutscher Hilfeleistungssysteme hin überprüft.

Aus der Lehre

Interdisziplinäres Seminar zur Naturrisikoforschung

Zum Sommersemester 2016 bietet das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, der Katastrophenforschungsstelle, Deutschen Wetterdienst und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung ein interdisziplinäres Seminar zur Naturrisikoforschung an.

Was sind Katastrophen und wie gut sind sie vorhersagbar? Warum fürchten wir die falschen Dinge? Wie verwundbar sind Gesellschaften und wie können sie die Auswirkungen auffangen? Wie werden Entscheidungen unter Unsicherheiten getroffen? Wie kann man Risiken verständlich kommunizieren? Welche Auswirkungen haben technologische Warnsysteme auf die Sicherheitskultur? Wie können Warnungen einen größeren Effekt haben?

Dies sind zentrale Fragen, die im Seminar aus der Perspektive verschiedener Natur-, Sozial-, und Verhaltenswissenschaften erörtert werden. Hierzu werden die wesentlichen Konzepte und Methoden präsentiert und mögliche Antworten gemeinsam diskutiert. Der Austausch zwischen den beteiligten Wissenschaftsdisziplinen soll das Verständnis eng miteinander verbundener Probleme ermöglichen und Kompetenzen fördern, die für die interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig sind. Das Seminar richtet sich an Student_innen und Doktorand_innen u.a. der Studiengänge Meteorologie, Geographie, Kommunikationswissenschaften, Sozial- und Kulturanthropologie, und Psychologie. Interessierte Teilnehmer_innen anderer Fächer sind ebenfalls willkommen.

Neben Prof. Lars Gerhold und Thomas Kox von der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, kommen die weiteren Vortragenden aus dem Institut für Meteorologie, der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin sowie aus dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und dem Deutschen Wetterdienst.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Nominierung für Lehrpreis

Prof. Dr. Lars Gerhold

Prof. Dr. Lars Gerhold

Prof. Dr. Lars Gerhold wurde vom Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie für eine seiner Lehrveranstaltungen im Bereich der qualitativen empirischen Methoden für den „Preis für beste Lehre am Fachbereich“ des Fachbereichs nominiert.

Lars Gerhold lehrt ganz im Sinne der interdisziplinären Ausrichtung der Arbeitsgruppe sowohl am Fachbereich Mathematik und Informatik als auch im Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie. Auch in vergangenen Lehrevaluationen wurden seine Veranstaltungen bereits von den Studierenden unter die Besten gewählt.

Schaufenster Sicherheitsforschung in der Lehre

Schaufenster Sicherheitsforschung

Schaufenster Sicherheitsforschung

Das Schaufenster Sicherheitsforschung ist in der Ausbildung der Studierenden an der Freien Universität Berlin angekommen. Studierenden verschiedener Seminarangebote wie z. B. , Naturrisikoforschung’ und ,Macht der Informatik' wird nun regelmäßig die Möglichkeit gegeben, themenbezogen die Szenarien des Schaufensters ,Überwachung', ,Resiliente Stadt', 'Warnung vor Extremwetter' zu besuchen und die technischen Möglichkeiten und ihre gesellschaftlichem Auswirkungen zu diskutieren.