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Newsletter

19.03.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, Ihnen die neuesten Nachrichten aus der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung an der Freien Universität Berlin übermitteln zu können.

Eine interessante Ankündigung vorweg:

Am 19./20. Juni findet das vierte BMBF Innovationsforum „Zivile Sicherheit“ statt und einen Tag vorher am 18. Juni das Graduiertennetzwerk „Zivile Sicherheit“. Für beide Veranstaltungen ist die Anmeldung auf den Webseiten des BMBF möglich. Bitte klicken Sie auf diesen Link: https://www.sifo.de/de/bmbf-innovationsforum-zivile-sicherheit-2018-2290.html 

Wir, die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, werden wie in den vergangenen Jahren wieder eine Themensäule fachlich und didaktisch ausrichten und hierbei neue Wege gehen. Wir möchten den Teilnehmer_innen unserer Veranstaltungen mehr Raum für ihre Expertise und Perspektive geben und setzen auf aktive Beteiligung – Mehr Partizipation, mehr Austausch. Methodisch angelehnt an das „Knowledge Café“ werden in Kleingruppen spezifische Fragestellungen mit dem Ziel bearbeitet, Handlungsempfehlungen einerseits für die Politik andererseits für die Endanwender im Bereich Bevölkerungsschutz zu entwickeln. Ihre Meinung zählt und wir würden uns freuen, Sie beim Innovationsforum „Zivile Sicherheit“ begrüßen zu dürfen.

Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über die Seiten des BMBF.

Ich wünsche Ihnen interessante Lektüre und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Helga Jäckel

Schlaglichter

Akkon Hochschule zu Besuch bei der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung

Vorstellung des Projekts REBEKA

Vorstellung des Projekts REBEKA

Am 23. Februar 2018 besuchte eine Gruppe von 45 Studierenden der Akkon-Hochschule unter Leitung von Prof. Henning Goersch die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung. Die AG Mitarbeiter_innen Anna Brinkmann, Thomas Kox, Sophie Kröling und Stefanie Wahl berichteten über aktuelle Ergebnisse aus den Forschungsprojekten REBEKA, KOLIBRI und Bildungsatlas Bevölkerungsschutz. Anschließend wurde mit den Studierenden über verschiedene Themen wie beispielsweise die Übertragbarkeit der Forschung in/auf die Praxis angeregt diskutiert.

Lehre im Wintersemester 2017/18

Lehre in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung

Lehre in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung

An drei Blocktagen Ende Januar und Anfang Februar lehrten Prof. Lars Gerhold und Gabriel Bartl im Rahmen des Kurses „Sicherheitstechnologien und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen“ im Bachelorstudiengang Informatik.

Die Blockveranstaltung verschaffte den Studierenden umfangreiche Einblicke in die Problematik sozialer und ethischer Implikationen von technischen Innovationen hinsichtlich des Umgangs mit Unsicherheiten. Die Beschäftigung mit dem komplexen Beziehungsgeflecht zwischen Informatik und Gesellschaft – das sich etwa in Themengebieten wie Risikowahrnehmungsforschung, Technikfolgenabschätzung, Algorithmic Governance, Überwachungstechnologien oder Privacy by Design niederschlug – traf bei den Teilnehmenden des Seminars auch diesmal wieder auf offene Ohren und führte zu anregenden Diskussionen über die Ambivalenz von Digitalisierungsprozessen generell und innerhalb des thematischen Feldes der Sicherheit im Speziellen.

Zu Gast bei der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel

Am 26.01.2018 besuchten die Mitarbeiter_innen des Forschungsprojektes „Bildungsatlas Bevölkerungsschutz“ die Hessische Landesfeuerwehrschule in Kassel.

Die Mitarbeiter_innen des Forschungsprojektes „Bildungsatlas Bevölkerungsschutz: Pädagogische Neukonzeption der Aus- und Fortbildung im Bevölkerungsschutz“ Anna Brinkmann (Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung der Freien Universität Berlin), Dr. Elmar Schwedhelm (Hochschule Harz) und Prof. Dr. Stefan Bornemann waren am 26.01.2018 zu Gast bei der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel. Da in dem genannten Forschungsprojekt unter anderem die Bedeutung von E-Learning in der Aus- und Fortbildung im Bevölkerungsschutz untersucht wird, galt das Zusammentreffen mit den Mitarbeitern der Hessischen Landesfeuerwehrschule dem Austausch über die Bedeutung von E-Learning in diesem Kontext. Im Fokus dabei standen die Erfahrungen der Hessischen Landesfeuerwehrschule mit dem „Lehrgang Gruppenführer (e-learning)“, der im letzten Jahr (2017) zum ersten Mal in Form einer sogenannten „Blended Learning“ Ausbildung stattfand.

 

 

Projekttreffen: Forschungsprojekt „Bildungsatlas Bevölkerungsschutz“

Am 25.01.2018 fand das zweite Projekttreffen des Forschungsprojektes „Bildungsatlas Bevölkerungsschutz“ im Hause des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe statt.

Im Rahmen des vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geförderten Forschungsprojektes „Bildungsatlas Bevölkerungsschutz: Pädagogische Neukonzeption der Aus- und Fortbildung im Bevölkerungsschutz“ fand am 25.01.2018 das zweite Projekttreffen zur Präsentation und Diskussion (vorläufiger) Ergebnisse des Forschungsprojektes im Hause des BBK statt. An dem Treffen nahmen neben Vertretern des BBK wie Herrn Mitschke (u.a. Leiter der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz) zudem Mitglieder der sogenannten projektbegleitenden Arbeitsgruppe,  vertreten unter anderem durch Schulleitungspersonal des Technischen Hilfswerks und der Landesfeuerwehrschulen, teil.

Durch die, seitens der Projektgruppe vorgestellten Ergebnisse, konnte insbesondere die Heterogenität und Diversität der Bildungslandschaft anhand konkreter Beispiele herausgestellt werden.

In dem Gespräch des BBK, der projektbegleitenden Arbeitsgruppe und den Projektmitarbeiter_innen konnte mit Blick auf die nächsten Arbeitsschritte mitunter festgehalten werden, dass insbesondere der Zugang der Projektmitarbeiter_innen zu den Bildungseinrichtungen im Bevölkerungsschutz für die weitere Forschung grundlegend und der Austausch mit entsprechendem Leitungspersonal und Lehrenden sehr willkommen sei.

Zu Gast am Bundesinstitut für Risikobewertung



Auf Einladung des Bundesinstituts für Risikobewertung nahm Prof. Dr. Lars Gerhold am 22. Januar 2018 am Kolloquium der Abteilung Risikokommunikation teil.

Die interdisziplinär zusammengesetzte Abteilung Risikokommunikation führt unter Leitung von PD Dr. Gabi-Fleur Böl Forschungsprojekte zur Wahrnehmung von Risiken, der Risikofrüherkennung und der Abschätzung ihrer Folgen durch. Lars Gerhold stellte in einem Vortrag die Arbeit der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung vor. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Forschungsprojekt KOLIBRI („Kommunikation von Lageinformationen im Bevölkerungsschutz im internationalen Vergleich“). Ausgehend von Beispielen systemischer Risiken wurden zentrale strategische Aspekte der behördlichen Krisenkommunikation wie Zielgruppen, Leitlinien, Kommunikationskanäle und die Partizipation der Bevölkerung diskutiert.

Projekttreffen DESKRIS

Das Projekt DESKRIS ist im Januar 2018 in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung gestartet. Es wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gefördert und widmet sich dem Ziel, den Aushandlungsprozess von sogenannten Schutzzielen für die beiden Kritischen Infrastrukturen Ernährung und Gesundheit zu beschreiben und zu verstehen. Die FU Berlin bearbeitet das Projekt zusammen mit den beiden Projektpartnern DKKV (Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e. V.) und der Universität Bielefeld.

Hinter dem Akronym DESKRIS verbirgt sich das Projekt „Definition von Schutzzielen und -niveaus Kritischer Infrastrukturen in Deutschland: Forschungsstand, Rechtlicher Rahmen und politische Entscheidungsfindung“, welches vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gefördert wird. Das Ziel des Projekts besteht darin, den aktuellen Stand der Schutzzieldebatte aufzuarbeiten und auf dieser Grundlage Akteure aus Bevölkerungsschutz, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in partizipativen Prozessen zusammenzubringen und deren unterschiedliche Interessen zu erfassen. Die Leitung des Projekts DESKRIS (Laufzeit: 01.01.2018 – 30.06.2019) übernehmen im Namen der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung Prof. Lars Gerhold und Roman Peperhove.

Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen der FU Berlin, Jennifer Hartmann und Agnetha Schuchardt, werden sich zu Beginn des Projekts vor allem mit einer umfassenden Literaturrecherche zu Kritischen Infrastrukturen befassen.

Kritische Infrastrukturen (z. B. die Stromversorgung) sind für die Funktionsfähigkeit moderner Gesellschaften unentbehrlich. Schädigungen oder Ausfälle können sich drastisch auf das Wohl der Bevölkerung sowie der Wirtschaft und der Umwelt auswirken. Staatliche Strukturen sollen zwar die Rahmenbedingungen für den Schutz Kritischer Infrastrukturen sicherstellen, jedoch können nur die Betreiber Kritischer Infrastrukturen den wichtigsten Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Bevölkerung leisten, da nur sie uneingeschränkten Zugang zu den entsprechenden Anlagen haben (BBK 2012). Die Zusammenarbeit der größtenteils privatwirtschaftlichen Betreiber mit den behördlichen Akteuren ist daher sehr wichtig – vor allem im Ernährungssektor, in dem öffentliche Unternehmen oder solche mit staatlicher Beteiligung eine Seltenheit sind. Die Privatwirtschaft entspricht im Bereich Ernährung der wichtigsten Ressource für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, sodass der Lebensmitteleinzelhandel einen der beiden Schwerpunkte des Forschungsprojekts darstellt.

Den zweiten Schwerpunkt stellt der Gesundheitssektor dar. Dieser wird vom Projektpartner DKKV und dessen wissenschaftlicher Mitarbeiterin Lynn Schüller bearbeitet. Hier steht die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und Impfstoffen im Vordergrund. Lieferengpässe können schnell zu Versorgungsengpässen führen – mit zum Teil immensen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung. Hierbei spielt vor allem die Verflechtung der Privatwirtschaft als Hersteller und Zulieferer von Arzneimitteln und Impfstoffen mit dem öffentlichen Sektor als Distributor durch Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser eine zentrale Rolle. Für die Aufrechterhaltung der beiden Kritischen Infrastrukturen Ernährung und Gesundheit ist es wichtig, nicht nur Schutzziele zu definieren, sondern diese auch zu erreichen bzw. einzuhalten.

Unter einem Schutzziel versteht man den angestrebten Zustand eines Gutes, der bei einem Schadensereignis erhalten bleiben bzw. nach einer Beschädigung wieder erreicht werden soll. Solche Schutzgüter sollen entweder aufgrund ihres ideellen oder ihres materiellen Wertes vor einem Schaden bewahrt werden. Ein Beispiel wären Mindestanforderungen an das sicherheits- und gesundheitsgerechte Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Das hier zugrundeliegende Schutzziel ist der Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten auf einem bestimmten Niveau. Bisher liegen jedoch nur in einzelnen Themenbereichen explizite Schutzziele vor und es ist daher eine wichtige Aufgabe für zukünftige Forschende auf dem Gebiet des Bevölkerungsschutzes weitere Schutzziele zu erarbeiten, zu definieren und schlussendlich auch umzusetzen. Das Projekt DESKRIS möchte den Rahmen, in dem dies geschehen kann, vorgeben.

Insbesondere die Festlegung von Mindestanforderungen ist für den Bereich Ernährung relevant, da hier Schutzziele vor allem für die Absicherung von Verteilungs- oder Produktionsstrukturen fehlen, während immerhin schon einige Standards für die Qualität der Lebensmittel existieren. Im Gesundheitssektor ist es hingegen so, dass bereits einige Anforderungen an die Bevorratung von Medikamenten bestehen, die jedoch in vielen Fällen nicht eingehalten werden (können).

Nach Abschluss der Literaturrecherche soll im Projekt DESKRIS ein systematisierter Überblick über den Diskussionsstand zu Schutzzielen in diesen beiden Sektoren erarbeitet werden. Hierbei sollen die entscheidenden Akteure identifiziert und zu einem Expert_innen Workshop im September 2018 eingeladen werden. Auf diesem sollen die Meinungen aus der Fachliteratur mit Perspektiven aus der Praxis kontrastiert werden. Die Teilnehmenden sollen skizzieren, wie sie den Prozess gestalten würden, in dem Schutzziele ausgehandelt und definiert werden können.

 

Aus den Projekten

UKADR Konferenz in Bristol, UK

Konferenzposter UKADR, Bristol

Konferenzposter UKADR, Bristol
Bildquelle: Thomas Kox

In den letzten Jahren ist die Erkenntnis stetig gewachsen, dass Katastrophen aus komplexen miteinander verknüpften Gefahren entstehen, die mit komplexen Schwachstellen einhergehen und von diesen beeinflusst werden. Die rasche Urbanisierung, der Klimawandel, die Intensivierung und die zunehmende Abhängigkeit von Technologie sowie regionalen und globalen Wirtschaftsketten erfordert die Integration von Sozialwissenschaften, Ingenieurswissenschaften und naturwissenschaftlichem Wissen. Es erfordert auch den Austausch von Fachwissen zwischen Praktikern, Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern.

Aus diesen Gründen fand am 27. und 28. März fand in Bristol die UK Alliance for Disaster Research Annual Conference statt.
Thomas Kox von der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung nahm an der Veranstaltung teil und diskutierte gemeinsam mit den KollegInnen aus UK aktuelle Themen u.a. zu High Impact Weather, Komplexität und Verwundbarkeit. Die von der United Kingdom Alliance for Disaster Reasearch und dem Cabot Institut der University of Bristol ausgerichtete Tagung bietete eine gute Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetztung.

Führungssimulationsübung in Neuss

FüSim-Übung Neuss

FüSim-Übung Neuss
Bildquelle: Philipp Rocker

Am 17. März fand im Rahmen des Projektes REBEKA eine Führungssimulationsübung (FüSim-Übung) im Rhein-Kreis-Neuss statt, mit Hilfe derer Führungssysteme einbezogen werden können.

In dieser Übung wurden die Kommunikation und die Führungsfunktionen im Falle eines Starkregens mit anschließendem Hochwasser im Rhein-Kreis-Neuss trainiert. Die Methode der FüSim wurde damit erstmals in einem solchen Rahmen angewendet.

Neben zahlreichen Einsatzsituationen wurden potentielle psychosoziale Stressoren eingebaut, die durch die FU Berlin in Interviews mit Einsatzkräften identifiziert wurden. Dazu gehörten soziale Konflikte innerhalb der Organisation oder die Betroffenheit der eigenen Familie. Die Übung wurde durch Beobachter begleitet und evaluiert. Die Evaluations- und Beobachtungsbögen werden momentan ausgewertet.

Die FU Berlin führt derzeit eine Online-Befragung durch, die sich an Einsatzkräfte richtet. Das Ziel ist es, die identifizierten Ressourcen und Bewältigungsstrategien anhand einer größeren Stichprobe zu untersuchen und Möglichkeiten der Resilienzförderung zu analysieren.

REBEKA: Projekttreffen in Berlin

Das Projektteam REBEKA

Das Projektteam REBEKA
Bildquelle: Rebecca Dinkelbach

Am 1. Februar fand im Informationszentrum des Technischen Hilfswerkes (Berlin) ein Konsortialtreffen des Projektes REBEKA statt.

Im Rahmen des Treffens wurden die Projektergebnisse aller Partner präsentiert, die im vergangenen halben Jahr erzielt wurden. Die FU Berlin identifizierte Stressoren, Ressourcen sowie Bewältigungsstrategien der Akteure des Bevölkerungsschutzes und stellte diese in einem umfassenden Modell dar. Diese und weitere Ergebnisse sollen im März in einer ersten Übung in Form einer Führungssimulation im Rheinkreis Neuss einbezogen werden.

Derzeit entwickelt die FU Berlin einen Fragebogen, mit Hilfe dessen die Möglichkeiten der Resilienzförderung analysiert werden sollen.

Besuch der 5. International Conference on Preparedness & Response to Emergencies & Disasters

Sophie Kröling, Quelle: Lisa Bross

Sophie Kröling, Quelle: Lisa Bross
Bildquelle: Lisa Bross

Vom 14. bis 17. Januar fand in Tel Aviv zum fünften Mal die International Conference on Preparedness & Response to Emergencies & Disasters (IPRED V) statt.

Vom 14. bis 17. Januar fand in Tel Aviv zum fünften Mal die International Conference on Preparedness & Response to Emergencies & Disasters (IPRED V) statt.

Sophie Kröling stellte dort erste Ergebnisse des Projektes REBKEA vor, die sich auf psychosoziale Ressourcen und Copingstrategien von Einsatzkräften beziehen.

Das internationale Fachpublikum zeigte großes Interesse und beteiligte sich an der anschließenden Diskussion. Weitere wissenschaftliche Beiträge umfassten bspw. Training und Simulationen für Einsatzkräfte, die öffentliche Gesundheit im Katastrophenfall, Massenevakuationen oder den Umgang mit vulnerablen Gruppen.

Die Projektmitarbeiterin in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung entwickelt derzeit anhand der Ergebnisse einen Fragebogen, der sich an Beteiligte des Bevölkerungsschutzes richtet und die Förderung der Resilienz in den Vordergrund stellt.

Partner / Externes

Call for Papers: 31. Tagung des Arbeitskreises Naturgefahren und –risiken (DGfG)

Die 31. Tagung des Arbeitskreises Naturgefahren und –risiken der Deutschen Gesellschaft für Geographie findet am 20.09.2018 im Einstein Center for Digital Future in Berlin statt.

Die 31. Tagung des Arbeitskreises Naturgefahren und –risiken der Deutschen Gesellschaft für Geographie findet am 20.09.2018 im Einstein Center for Digital Future in Berlin statt.

Thema der Tagung: „Wetter, Naturgefahren und Risiko - Kommunikation über Unsicherheiten“

Folgende Fragestellungen sollen diskutiert werden:

  • Wie können Informationen über Unsicherheiten die Entscheidungsprozesse verschiedener Gruppen (etwa Bevölkerung, Katastrophenschutz) besser unterstützen?
  • Welche Rolle spielen Angaben über potenzielle Auswirkungen von Naturgefahren bei der Kommunikation von Unsicherheiten?
  • Wie eignen sich jeweils Angaben über Gefahren, Schäden, Risiken, Resilienzen oder Verwundbarkeiten, um Unsicherheiten zu kommunizieren?
  • Was ist der breitere verhaltensbezogene, soziale, kulturelle und politische Kontext, in dem (Wetter-)Warnungen bei der Entscheidungsfindung und im Handeln verwendet werden?
  • Wie ist die aufkommende Bedeutung der sozialen Medien bei der Verbreitung und Verifizierung von (Wetter-)Warnungen einzuschätzen?

Die Beiträge sollten sich auf zumindest eine der angegebenen Fragestellungen beziehen und können, müssen aber nicht Wetter beinhalten. Beitragsvorschläge (von max. 300 Wörtern) für Vorträge und Poster können bis zum 3.5.2018 eingereicht werden, an thomas.kox@fu-berlin.de. Beiträge aufbauend auf laufenden Forschungsprojekten sowie auf studentischen Abschlussarbeiten sind ausdrücklich erwünscht. Die Teilnahme am Treffen ist mit Ausnahme der Kosten für Unterkunft und Anreise mit keinen weiteren Kosten verbunden.

Thomas Kox (Berlin), Matthias Garschagen (Bonn), Alexander Fekete (Köln), Sven Fuchs (Wien)

Workshop des Graduierten-Netzwerks in Köln

Am 5. und 6. Februar 2018 fand an der Technischen Hochschule Köln der 3. Graduierten-Workshop "Zivile Sicherheit" statt.

„Integrative Sicherheitsforschung“ lautete der Titel des 3. Workshops des Graduierten-Netzwerks, bei dem zu Beginn dieser Woche Nachwuchswissenschaftler und –wissenschaftlicherinnen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenkamen, um über „Herausforderungen und Lösungsansätze am Beispiel von Katastrophenmanagement und Kritischen Infrastrukturen" zu diskutieren. Agnetha Schuchardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt DESKRIS, nahm an der interessanten Veranstaltung des BMBF teil und vertrat damit die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, die von Prof. Lars Gerhold geleitet wird.

Essentiell für die angeregte Diskussion im Rahmen des Workshops war die Zusammensetzung der Teilnehmenden, deren Studienabschlüsse sich über sehr unterschiedliche Fächer (von z. B. der Soziologie bis hin zum Rettungsingenieurwesen) verteilten. Sicherheit stellt dabei ein Querschnittsthema dar, das in zahlreichen Disziplinen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wird. Daher ist es wenig überraschend, dass die meisten Forschungsprojekte zum Thema Sicherheit von interdisziplinär aufgestellten Verbünden bearbeitet werden. Integrative Forschung, bei der Menschen aus unterschiedlichen Forschungsrichtungen gemeinsam Konzepte erarbeiten, sollte dabei von reiner Begleitforschung, bei der Geisteswissenschaftler und –wissenschaftlerinnen lediglich eine Beurteilung oder Ergänzung naturwissenschaftlicher Ergebnisse liefern, unterschieden werden.

Im Laufe der Diskussion zwischen den Teilnehmenden, an der sich zum Abschluss der Veranstaltung auch Dr. Wolfram Geier (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und Prof. Dr. Alexander Fekete (Technische Hochschule Köln) beteiligten, wurde deutlich, dass Interdisziplinarität ein zweischneidiges Schwert ist. Die Vorteile erfolgreicher interdisziplinarer Arbeit zeigen sich vor allem bei komplexen Themen, die im Kontext der Sicherheitsforschung naturgemäß stark vertreten sind, da hier unterschiedliche Disziplinen zusammenarbeiten müssen, um die vielschichtigen Problemstellungen ganzheitlich erfassen zu können. Der Austausch unterschiedlicher Perspektiven und die gegenseitigen Ergänzungen führen im Idealfall dazu, dass gemeinsam Lösungen entwickelt werden, die viele unterschiedliche Aspekte berücksichtigen, deren Zusammenhänge im Zuge einer singulären Betrachtung nicht erkannt worden wären. Doch der Mehrwert, der durch gelungene integrative Forschungsarbeit entstehen kann, bringt auch Herausforderungen mit sich. Diese wurden von Dr. Sophia Booz vom Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften in einem Eröffnungsvortrag systematisch vorgestellt. Sie betonte dabei u. a., dass die Anforderungen, die häufig an interdisziplinäre Verbünde gestellt werden, und insbesondere die resultierenden Hürden des Forschungsalltags teilweise ad-hoc und ohne Konzepte angegangen werden müssen, da sie eine eher geringe Priorität haben. Dazu zählt beispielsweise eine fachübergreifende Verständlichkeit von Begriffen und Ergebnissen, die einer gewissen Übersetzungsleistung bedarf. Des Weiteren wurde kritisch diskutiert, dass viele Disziplinen intern bereits sehr heterogen sind und zahlreiche Spezialisierungen existieren, was bereits die Zusammenarbeit mit Forschern und Forscherinnen der eigenen Disziplin erschweren kann. Grundsätzlich sollte Dissens zwischen unterschiedlichen Meinungen, ob nun innerhalb der selben Disziplin oder interdisziplinär, jedoch nicht negativ aufgefasst werden. Vielmehr sollte hier der Mehrwert darin gesehen werden, dass nur durch kritische Nachfragen Fehler entdeckt werden können. Großen Anklang fand außerdem der Vorschlag, dass alle Mitglieder eines Forschungskonsortiums zu Beginn der Projektbearbeitung klar äußern sollen, welche Ziele ihrer Meinung nach im jeweiligen Projekt verfolgt werden. Ein gemeinsames Verständnis ist in der Anfangsphase besonders wichtig, da hier zwar noch viel Gestaltungsspielraum besteht, aber gleichzeitig auch nur wenig konkrete Informationen vorliegen und wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, die unter Umständen den weiteren Verlauf stark beeinflussen können.

 Im Rahmen des Treffens konnten sich die Teilnehmenden besser kennenlernen und über ihre Forschungsinteressen austauschen. Große Überschneidungen und Vernetzungsbedarf gab es vor allem bei den Themen Katastrophenmanagement und Kritische Infrastrukturen. Organisiert und moderiert wurde das Treffen von Celia Norf, Marcel Vondermaßen und Lisa Broß.

Workshop von BBK und DKKV

BBK/DKKV Workshop

BBK/DKKV Workshop
Bildquelle: DKKV

Vertreterinnen und Vertreter aus der Forschung, der Entwicklungszusammenarbeit, der Zivilgesellschaft und verschiedener Bundesbehörden erarbeiteten in einem Workshop am 5. Februar in Bonn Vorschläge für die Neugestaltung einer Nationalen Plattform für Katastrophenrisikomanagement. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), des Deutschen Komitees für Katstrophenvorsorge e.V. (DKKV) und der Nationalen Kontaktstelle des Sendai Rahmenwerks durchgeführt. Sie ist ein erster Schritt im Gestaltungsprozess der Nationalen Plattform. Diskutiert wurde zu den Themen Strukturen, Funktionen und die Rolle der Wissenschaft in der Umsetzung des Sendai Rahmenwerks für Katstrophenvorsorge.

Publikationen

Aktuelle Publikationen

  • Thomas Kox, Catharina Lüder & Lars Gerhold (2018): Anticipation and Response. Emergency Services in Severe Weather Situations in Germany. International Journal of Disaster Risk Science. doi: 10.1007/s13753-018-0163-z.

  • Thomas Kox, Harald Kempf, Catharina Lüder, Renate Hagedorn & Lars Gerhold (2018): Towards user-orientated weather warnings. International Journal of Disaster Risk Reduction. doi: 10.1016/j.ijdrr.2018.02.033.

  • Volker Stillig, Elmar Schwedhelm & Anna Brinkmann (2018): Sicherheit studieren. Aktuelle Entwicklungen, Chancen und Perspektiven. In: Bevölkerungsschutz Magazin, 2018/1, S. 37-40. https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Publ_magazin/bsmag_1_18.pdf