Newsletter
18.12.2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken und freuen uns auch im Jahr 2018 auf einen interessanten Austausch mit Ihnen.
Das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit wünscht Ihnen geruhsame Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr!
Helga Jäckel, Roman Peperhove und Prof. Dr. Lars Gerhold
Inhalt
Aus dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit
- Workshop Organisierte Kriminalität – Theorie und Praxis
- fundiert mit Schwerpunkt Sicherheit
- Neue Mitarbeiter_innen in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung
- AKIS Tagung an der Deutschen Hochschule der Polizei
- MANEO-Konferenz „Bündnisse schaffen. Building Alliances.“
- BMBF-Workshop „Sichere Gesellschaften“ in Brüssel
- Jahreskolloquium Forschungszentrum RISK
- Gesprächsrunde an der BAKS
- Fachtagung Katastrophenvorsorge
- 13. Europäischer Katastrophenschutzkongress 2017
Aus den Projekten
- Neues Projekt in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung
- Stellenausschreibung Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in
- Informationstagung der Feuerwehrschulleiter an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg
- Projekt REBEKA: Zwei Projekttreffen im Herbst 2017
- Projekt KOLIBRI: 3. Projekttreffen beim BBK
- BMVI assoziierter Partner im Projekt WiSima
- Neue Ausgabe des Bevölkerungsschutzmagazins widmet sich der Forschung
Aus der Lehre
- Zu Gast an der Akkon-Hochschule
- Besuch mit Studierenden beim "Forum Privatheit"
- WEXICOM initiiert Modul Interdisziplinäre Naturrisikoforschung
Partner / Externes
Publikationen
Aus dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit
Workshop Organisierte Kriminalität – Theorie und Praxis
Am 09./10. Oktober 2017 fand in Berlin der XVI. Workshop des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit unter dem Titel „Organisierte Kriminalität - Theorie und Praxis“ statt.
Der XVI. Workshop des Forschungsforums bearbeitete an zwei Tagen unterschiedliche Facetten, die dem Bereich der Organisierten Kriminalität (OK) zugeordnet werden können.
Prof. Dr. von Lampe präsentierte die im Auftrag des Forschungsforums erstellte Expertise zum aktuellen Forschungsstand im Themenfeld. Er stellte heraus, dass die Forschung zur Organisierten Kriminalität in Deutschland in den vergangenen Jahren an internationaler Bedeutung etwas zurückgefallen ist. Da diese Forschung kaum koordiniert wird und teilweise projektgebunden entsteht, ist sie stark fragmentiert und beinhaltet kaum empirische Studien. Prof. Dr. von Lampe sprach sich für eine Institutionalisierung der OK-Forschung und eine Grundfinanzierung aus, die eine längerfristige und strukturiertere Forschung ermöglichen.
Im Anschluss wurden verschiedene Aspekte von Organisierter Kriminalität in Impulsvorträgen beleuchtet und diskutiert: Die Erstellung von Lagebildern am Beispiel Berlin, Geldwäsche, Governance von OK, Darknet mit dem Schwerpunkt "Crime as a Service", sowie die Rockerkriminalität. Den ersten Tag schloss eine Podiumsdiskussion über die Gefahren für staatliche Strukturen durch OK. Hierbei wurde deutlich, dass Cybercrime zwar auf dem Vormarsch ist, aber mit den üblichen Definitionen von Organisierter Kriminalität nicht ausreichend gefasst werden kann. Der hessische Generalstaatsanwalt Prof. Dr. Fünfsinn wies darauf hin, dass sich die Justiz durch die Einrichtung neuer Schwerpunktzentren zur Bekämpfung von Cybercrime auf die kommenden Herausforderungen einrichtet. 2018 werden in Hessen beispielsweise fünf weitere Staatsanwälte für diesen Bereich eingestellt.
Im Schaufenster Sicherheitsforschung wurde den Teilnehmenden in einem Szenario die Ergebnisse aus Projekten des BMBF Rahmenprogramms ‚Forschung für die zivile Sicherheit‘ vorgestellt, die im Bereich OK forschen (MIME, ALPhA, DROK, securestamp, EWV, BOB, INSPECT, LIDAKRA, fit4sec/BERKoS). Das Schaufenster Sicherheitsforschung ist ein Demonstrationsraum, der in Kooperation mit dem Innovationszentrum Öffentliche Sicherheit bei Fraunhofer FOKUS betrieben wird.
Die Arbeitsgruppenphase am zweiten Tag diente der Entwicklung von Handlungsempfehlungen an die Politik und zukünftigen Forschungsfragen. Die Teilnehmer diskutierten intensiv über aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und die Frage, wie Forschung und Polizeibehörden besser zusammenarbeiten können. Eine erste Zusammenfassung der Arbeitsgruppenergebnisse finden Sie hier.
Die Teilnehmenden aus Wissenschaft, Behörden und Politik führten intensive Diskussionen, welche zeigten, wie wichtig ein transdisziplinärer Austausch auf Augenhöhe ist. Die Dokumentation der Veranstaltung wird in Kürze auf den Seiten des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt.
fundiert mit Schwerpunkt Sicherheit
Die aktuelle Ausgabe des Magazins fundiert ist soeben erschienen und widmet sich unter dem Titel „Beschützen, bewahren, beachten“ schwerpunktmäßig der Sicherheitsforschung an der Freien Universität Berlin. Die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung wird als eine der zentralen Ansprechpartner zum Thema Sicherheit an der FU Berlin porträtiert. Prof. Dr. Lars Gerhold und Roman Peperhove verweisen hierin auf die Vielschichtigkeit von Sicherheitsforschung am Beispiel der Forschungsprojekte WiSima und NeuENV.
Neue Mitarbeiter_innen in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung
Die Arbeitsgruppe begrüßt fünf neue Mitarbeiter_innen.
Seit Dezember 2017 unterstützt mit Kilian Dorner ein zweiter Mitarbeiter das Projekt WiSima und bearbeitet jetzt gemeinsam mit André Jaworski die Wahrnehmung von Sicherheit im Öffentlichen Personenverkehr. Kilian Dorner ist Politikwissenschaftler und befasste sich in seiner Masterarbeit mit der Debatte um die Defnition von Terrorismus.
Außerdem unterstützen seit dem Wintersemester 2017/ 2018 vier neue studentische Mitarbeiter_innen die Forschungsarbeit in der AG:
Sebastian Stegmann ist studentischer Mitarbeiter im Forschungsprojekt Bildungsatlas Bevölkerungsschutz und studiert aktuell an der Freien Universität Berlin im Bachelorstudiengang Bildungs- und Erziehungswissenschaften.
Johanna Krutein unterstützt als studentische Mitarbeiterin das Projekt REBEKA. Sie studiert an der Freien Universität Berlin im Bachelorstudiengang Psychologie.
Emilia Janz unterstützt als studentische Mitarbeiterin das Projekt KOLIBRI. Derzeit studiert sie im Bachelorstudiengang Bildungs-und Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Iason Simson-Lagaris studiert Mathematik im Master an der Freien Universität Berlin und ist studentischer Mitarbeiter im Forschungsprojekt WEXICOM.
AKIS Tagung an der Deutschen Hochschule der Polizei
Am 11. und 12. Dezember nahm Helga Jäckel an der Tagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Innere Sicherheit (AKIS) an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup teil.
Das Thema der Tagung lautete „Postfaktische Sicherheitspolitik – Gewährleistung von Sicherheit in unsicheren Zeiten“. Unter anderem wurde ein rechtsextremistisches Framing von (Un)Sicherheit im Zeichen der „Flüchtlingskrise“ aus dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen vorgestellt, das unterschiedliche rechtsextreme Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum anhand von Texten untersuchte. Die angebliche Bedrohung der Sicherheit durch „Flüchtlinge“ konnte in allen Texten nachgewiesen werden. Andere Themen waren u. a. das Spannungsfeld zwischen „Political Correctness“ und „Racial Profiling“, aber auch die Vermittlung von Fakten über Kriminalität in Zeiten von Social Media.
Der AKIS ist ein Arbeitskreis, in dem Wissenschaftler_innen interdisziplinär Fragen zur Inneren Sicherheit und zur Polizei bearbeiten.
MANEO-Konferenz „Bündnisse schaffen. Building Alliances.“
Die Internationale MANEO Konferenz fand am 30. November und 01. Dezember 2017 im Roten Rathaus in Berlin statt. MANEO ist ein schwules Anti-Gewalt Projekt des Mann-O-Meter e.V. in Berlin.
Für das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit nahm Helga Jäckel am zweiten Tag der Konferenz teil, an dem es um „Empowerment und Gay-Straight Alliances“ ging. Eine zentrale Aussage der Veranstaltung war, die Sichtbarkeit von LSBT* in öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen der freien Wirtschaft weiter zu stärken, um einen Schritt näher an die Selbstverständlichkeit unterschiedlicher sexueller Orientierungen in der Gesellschaft zu gelangen. Es wurde angeregt, auf unterschiedlichen Ebenen Bündnisse zu bilden: beim Sport, in Schulen oder auch diversity-Gruppen in Unternehmen. Es reiche nicht aus „top-down“ Toleranz zu verordnen, vielmehr müsse auf allen Ebenen einer Mitarbeiterschaft Offenheit praktiziert werden.
Grußworte wurden von Dr. Dirk Behrend, Berliner Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, und Klaus Kandt, dem Polizeipräsidenten in Berlin, gesprochen. Impulsbeiträge kamen von Volker Kauch, dem Vorstandsvorsitzenden des Völklinger Kreises, und Bastian Finke, dem Mitbegründer und Leiter von MANEO.
BMBF-Workshop „Sichere Gesellschaften“ in Brüssel
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veranstaltete am 21. und 22. November 2017 den Workshop „Sichere Gesellschaften: Gestaltung des zukünftigen Europäischen Sicherheitsforschungsprogramms“ im Museum Train World in Brüssel. Vertreter_innen von Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden erhielten die Gelegenheit, Impulse für das kommende Europäische Forschungsprogramm zu geben und sich über Erfahrungen vergangener Ausschreibungen auszutauschen. Für die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung nahm Roman Peperhove an der Veranstaltung teil.
Es wurden einige Ziele für das neue Forschungsprogramm diskutiert, die in Zukunft verbessert werden sollen, wie etwa eine bessere Verfügbarkeit von Projektergebnissen und Projektinformationen nach Projektende oder das Ziel, eine spürbar höhere Förderquote zu erreichen.
Jahreskolloquium Forschungszentrum RISK
Am 8. November 2017 fand an der Universität der Bundeswehr in München das Jahreskolloquium des Forschungszentrums RISK statt. Bezugnehmend auf die Frage „Wieviel Sicherheit verträgt die Gesellschaft?“ stellten die Projekte des Forschungszentrums ihre Ergebnisse vor.
Prof. Dr. Wolfgang Bonß, Sprecher des Forschungszentrums und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit, eröffnete die Veranstaltung und führte ins Thema ein mit einem Vortrag zu „Grenzen der Sicherheit im 21. Jahrhundert – Wieviel Sicherheitstechnik verträgt eine modernisiert-moderne Gesellschaft?“. Die Veranstaltung war in drei thematische Blöcke unterteilt:
- Sicherheitstechnik und ihre Grenzen,
- Sicherheit vs. Freiheit, Aber sicher?
- Themenfelder der RISK-Forschung.
In Vorträgen wurde u.a. über realitätsnahe Risikoprävention und ihre ethischen Grenzen, die Verpollerung unserer Städte zur Abwehr von Terrorangriffen und Alternativen, versicherheitlichte Welten am Beispiel Kabul sowie baulichen Bevölkerungsschutz berichtet. Für die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung nahm Helga Jäckel an der Veranstaltung teil.
Gesprächsrunde an der BAKS
„Strategische Vorausschau“ war das Thema der Abendveranstaltung am 17. Oktober 2017 im Rahmen eines Methodenseminars der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Prof. Dr. Lars Gerhold von der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung stand Vertreterinnen und Vertretern von Bundesministerien und nachgeordneten Behörden Rede und Antwort zu aktuelle Forschungsergebnissen der Sicherheitsforschung, zu Methoden der Zukunftsforschung und der Frage, wie sich Erkenntnisse der strategischen Vorausschau erfolgreich in politische Prozesse implementieren lassen. Die Publikationen des Forschungsforums (Sicherheit 2025, Sicherheit 2030), fanden bei den Teilnehmenden großes Interesse. Insbesondere der neu erschienene Pocketguide zu den Standards und Gütekriterien der Zukunftsforschung fand hier seine Abnehmer_innen.
Fachtagung Katastrophenvorsorge
Die diesjährige Fachtagung Katastrophenvorsorge fand am 16. - 17. Oktober 2017 in Berlin statt und widmete sich vor allem der nationalen und internationalen Kooperation der Akteure in der Katastrophenvorsorge und -bewältigung, unter anderem vor dem Hintergrund des Sendai-Frameworks. In neun Workshops wurden Themen wie etwa die Unterstützung von älteren und pflegebedürftigen Menschen in Krisen und Katastrophen oder dem Thema Innovationen und Ehrenamt im Bevölkerungsschutz diskutiert. Die Kurzdokumentation der Fachtagung finden Sie hier.
13. Europäischer Katastrophenschutzkongress 2017
Die AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung der Freien Universität Berlin war auch dieses Jahr beim Europäischen Katastrophenschutzkongress vertreten und präsentierte ihre Publikationen und Projekte an einem eigenen Informationstisch. An zwei Tagen konnten sich die Besucher_innen des Europäischen Katastrophenschutzkongresses über die Arbeit der Arbeitsgruppe informieren und sämtliche Publikationen einsehen. Das Motto des Kongresses lautete „Neue Anforderungen an den zivil- und Bevölkerungsschutz“. Auch am Informationstisch wurde über diesen Themenschwerpunkt mit Vertreter_innen von Hilfsorganisationen, Behörden und anderen Endanwendern im Katastrophenschutz diskutiert.
Das Projekt Bildungsatlas Bevölkerungsschutz, vertreten durch Dr. Elmar Schwedhelm (Hochschule Harz), leitete im Fachforum „Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bevölkerungsschutz – Grundlagen für kompetentes Handeln“ einen Tisch des World Cafés, um die Bedarfe der agierenden Organisationen zu eruieren und diskutieren. Das Fachforum wurde von allen Teilnehmenden sehr positiv bewertet und eine Publikation der Ergebnisse wird demnächst erfolgen.
Aus den Projekten
Neues Projekt in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung
Der Bevölkerungsschutz in Deutschland ist ein Zusammenspiel von Akteuren auf mehreren Zuständigkeitsebenen. Durch kontinuierliche Prozesse gesellschaftlichen, ökologischen und technischen Wandels steht er vor immer neuen Herausforderungen, die transdisziplinär angegangen werden müssen. Für eine zielgerichtete und erfolgreiche Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure ist die Aushandlung von Schutzzielen ein bedeutsames Ziel.
Ab Januar 2018 startet vor diesem Hintergrund ein neues Forschungsprojekt in der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung: „Definition von Schutzzielen und -niveaus Kritischer Infrastrukturen in Deutschland: Forschungsstand, Rechtlicher Rahmen und politische Entscheidungsfindung“. Das Verbundvorhaben wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gefördert.
Neben der Freien Universität, in deren Namen Prof. Dr. Lars Gerhold die Leitung des Projekts übernimmt, sind das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) und die Universität Bielefeld Verbundpartner. Stellvertretend für das DKKV ist Prof. Dr. Annegret Thieken mit der Bearbeitung des Projekts betraut. Auf Seiten der Universität Bielefeld (Fakultät für Rechtswissenschaft) zeichnet sich Prof. Dr. Christoph Gusy für das Projekt verantwortlich.
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen werden im Rahmen des Projekts den aktuellen Stand der Schutzzieldebatte aufarbeiten, auf dieser Grundlage Akteure aus Bevölkerungsschutz, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in partizipativen Prozessen zusammen bringen und deren unterschiedliche Bedarfe erfassen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Aushandlungsprozess von Schutzzielen und -niveaus für Kritische Infrastrukturen exemplarisch an zwei Bereichen („Ernährung“ und „Gesundheit“) aufzuzeigen.
Stellenausschreibung Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in
In der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung wird eine Stelle als Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in in Teilzeit (50%) für ein Forschungsprojekt im Bereich der Definition von Schutzzielen im Bevölkerungsschutz ausgeschrieben. Das Projekt wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gefördert.
Nähere Informationen zur Bewerbung finden Sie hier.
Informationstagung der Feuerwehrschulleiter an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg
Präsentation des Forschungsprojekts Bildungsatlas Bevölkerungsschutz auf der Informationstagung der Feuerwehrschulleiter an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg
Anna Brinkmann (FU Berlin), Dr. Elmar Schwedhelm (HS Harz) und Dr. Stefan Bornemann (Internationale Berufsakademie) besuchten auf Einladung der Projektgruppe Feuerwehrdienstvorschriften am 09. und 10. November 2017 die Informationstagung der Feuerwehrschulleiter in Bruchsal.
Sie präsentierten im Rahmen der Veranstaltung erste Teilergebnisse und Ziele des Projekts Bildungsatlas Bevölkerungsschutz und erhoben in einem "Blitzlicht" die Meinungsbilder der Feuerwehrschulleiter zu den aktuellen Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen der Aus- und Fortbildung im Bevölkerungsschutz. Demnach bestehen momentane Herausforderungen u.a. in der (gelebten) Umsetzung des Paradigmenwechsels in der Bildung im Bevölkerungsschutz zum handlungs- und kompetenzorientierten Lernen sowie der Anwendung einhergehender Methoden für die Vermittlung von Wissen und den Erwerb von Kompetenzen. Zur Überwindung dieser Herausforderungen wurden von Seiten der Schulleiter beispielsweise eine stärkere Verzahnung der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und der entsprechenden Ressorts sowie die fachkompetente Begleitung der Bildungsangebote angegeben.
Auf der Veranstaltung konnte die Projektgruppe des Forschungsprojekts Bildungsatlas Bevölkerungsschutz neben aktuellen Themen der Feuerwehrleitungen wie beispielsweise der Anwendung von Serious Gaming in der Aus- und Fortbildung der Feuerwehren auch einen Einblick in die Neukonzeption und den entsprechenden Neubau der Feuerwehrschule Baden-Württemberg gewinnen.
Projekt REBEKA: Zwei Projekttreffen im Herbst 2017
Im Projekt REBEKA stehen im Jahr 2018 zahlreiche Aufgaben an, die den Praxisbezug der bisher erarbeiteten Forschungsergebnisse gewährleisten sollen. Dazu zählen neben zwei umfassenden Übungen auch verschiedene Schulungen für Mitglieder von Hilfsorganisationen.
Die Themenfelder für diese Schulungen wurden in einem zweitägigen Arbeitstreffen am 9. und 10. Oktober in Hamburg im Hause der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. festgelegt. Dabei war es allen Partnern besonders wichtig, singuläre Entwürfe durch umfassende, interdisziplinäre Lösungsansätze zu ersetzen. Die Schnittmengen zwischen den unterschiedlichen Forschungsinteressen sowie praxisrelevanten Problemen wurden wie folgt identifiziert: Führung von Spontanhelfenden, Erkennen von Prozessen und abhängigen Arbeitsschritten in Hilfsorganisationen, Etablierung einer lernorientierten Fehlerkultur sowie die Stärkung psychosozialer Ressourcen.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen fand am 6. November ein weiteres Arbeitstreffen aller Projektpartner in der Technischen Hochschule Wildau statt. Moderiert wurde das Treffen von Prof. Dr. Lars Gerhold. Für das kommende Jahr 2018 wurde insbesondere die Ableitung der Schulungs- und Übungsinhalte auf Grundlage der Forschungsergebnisse in den Fokus gestellt.
Projekt KOLIBRI: 3. Projekttreffen beim BBK
Am 07. November 2017 fand im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn das dritte Projekttreffen des BBK-Ressortforschungsprojektes „Kommunikation von Lageinformationen im Bevölkerungsschutz im internationalen Vergleich“ (KOLIBRI) statt.
In der dreijährigen Projektlaufzeit werden Kommunikationskonzepte von sieben europäischen Staaten (Großbritannien, Italien, Frankreich, Niederlande, Österreich, Dänemark und Polen) und den USA recherchiert und analysiert. Ziel ist es, mithilfe von konkreten Handlungsempfehlungen, die Kommunikation von Lageinformationen für den Bevölkerungsschutz in Deutschland innovativ weiterzuentwickeln und in ein zukunftsweisendes Konzept einzubinden.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Prof. Dr. Christoph Gusy (Universität Bielefeld) und Prof. Dr.-Ing. Peer Rechenbach (HAW Hamburg), stellten die Projektmitarbeiterinnen der FU Berlin Stefanie Wahl und Karolin Bauer sowie der Projektleiter Prof. Dr. Lars Gerhold die Ergebnisse der qualitativen Expert_inneninterviews zu Kommunikationskonzepten vor, die in allen acht Untersuchungsländern geführt worden sind. Ziel der qualitativen Expert_inneninterviews war es, die staatenspezifischen Kommunikationskonzepte bzw. die Kommunikation von Lageinformationen aus Sicht der beteiligten Behörden und Organisationen sowie ihre bisherigen Erfahrungen zu erfassen. Außerdem sollten kommunikationsbezogene Herausforderungen und Lösungsansätze, die auch für den deutschen Bevölkerungsschutz relevant sein können, aufgenommen und für die Entwicklung der Handlungsempfehlungen strukturiert werden. Anschließend wurde der derzeitige Bearbeitungsstand der qualitativen Inhaltsanalyse von behördlichen Kommunikationskonzepten präsentiert. Auch erfolgte die Darstellung erster Ergebnisse einer Twitteranalyse anlässlich des Hurrikans Irma in den USA im September 2017, welcher in die aktuelle Projektbearbeitung mit eingeflossen ist.
Darüber hinaus wurden von Prof. Dr. Christoph Gusy (Universität Bielefeld) Haftungsfragen im Zusammenhang mit staatlichen Warnungen vorgestellt und diskutiert.
Weitere Informationen zum Projekt KOLIBRI finden Sie hier.
BMVI assoziierter Partner im Projekt WiSima
Das von der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung koordinierte BMBF-Projekt WiSima zur Erforschung des subjektiven Sicherheitsempfindens im ÖPV-Kontext begrüßt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) als neuen assoziierten Partner. Das BMVI stärkt das WiSima-Konsortium neben der Deutschen Bahn AG, den Berliner Verkehrsbetrieben, den Verkehrsbetrieben Potsdam und anderen Verkehrsbetreibern als wichtiger Impulsgeber im Kontext des öffentlichen Transportwesens.
Neue Ausgabe des Bevölkerungsschutzmagazins widmet sich der Forschung
Die aktuelle Ausgabe 03/2017 des Bevölkerungsschutzmagazines des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) widmet sich dem Thema „Forschung für den Bevölkerungsschutz“. Es wird zum einen die Position des BBK im Forschungsfeld erläutert - so ist das Bundesamt in der Eigenforschung, der Auftrags- oder Ressortforschung sowie der Drittmittelforschung tätig und legt in seiner Arbeit als wissenschaftliche Fachbehörde besonderen Wert auf die Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Akteuren der Wissenschaftslandschaft. Zum anderen werden in der aktuellen Ausgabe des Bevölkerungsschutzmagazins Beispiele aus den derzeitigen Forschungsbereichen des BBK aufgezeigt.
Die Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung und das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit der Freien Universität Berlin sind derzeit mit drei Projekten der Drittmittelforschung für das Bundesamt aktiv.
Prof. Dr. Lars Gerhold, Leiter der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Sicherheitsforschung und der Leiter der Koordinierungsstelle des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit Roman Peperhove haben zudem einen Beitrag zum Verhältnis von Wissenschaft und Praxis im Bevölkerungsschutz beigesteuert und thematisieren in diesem unter anderem die Relevanz von und Ansprüche an die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis.
Aus der Lehre
Zu Gast an der Akkon-Hochschule
An der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften wird seit vielen Jahren erfolgreich ein Studium zum Management in der Gefahrenabwehr angeboten. Ehemals unter dem Titel „Emergency Practitioner“ bereitet der Studiengang unter Leitung von Prof. Dr. Henning Görsch Studierende aus den BOS für ihre berufliche Praxis in leitender Funktion vor. Prof. Dr. Lars Gerhold war am 07. Dezember 2017 zu Gast an der Akkon-Hochschule und hat die Erfahrungen der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung eingebracht. Anhand der Projektbeispiele ENSURE, REBEKA und NeuENV wurden den Studierenden Grundlagen des erfolgreichen Projektmanagements im Sicherheitsbereich vermittelt. In einer Übung haben die Studierenden Projekte zur Resilienz im Bevölkerungsschutz entwickelt.
Besuch mit Studierenden beim "Forum Privatheit"
Vom 2.- 3. November 2017 fand im Tagungswerk Berlin eine Konferenz des vom BMBF geförderten Forschungsverbundes Forum Privatheit zum Thema „Die Fortentwicklung des Datenschutzes“ statt.
Da diese Thematik nicht nur rechtlich bestimmt ist, sondern ebenso soziale, ethische und technische Implikationen beinhaltet, war dies eine gute Gelegenheit für Bachelor-Studierende der Informatik an der Freien Universität Berlin, Einblicke in den aktuellen Diskussions- und Forschungsstand auf diesem Gebiet zu gewinnen. Prof. Dr. Gerhold und Gabriel Bartl, die in diesem Wintersemester einen Kurs am Institut für Informatik mit dem Titel „Technische Innovationen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen“ anbieten, konnten mit den Studierenden an dieser spannenden Veranstaltung teilnehmen. So konnten sich die zukünftigen Ingenieur_innen von informationstechnischen Systemen etwa ein Bild davon machen, was die im Mai kommenden Jahres in Kraft tretende Europäische Datenschutzgrundverordnung für technische Entwicklungsprozesse bedeutet . Dies war auch Thema des Vortrages von Prof. Dr. Hornung (Universität Kassel) mit dem Titel „Sind neue Technologien datenschutzrechtlich regulierbar?“. Auch interessant für die Studierenden waren Vorträge, die sich mit den Chancen, Herausforderungen und Paradoxien des Konzepts „privacy by design“ auseinandersetzten. Des Weiteren wurde die Thematik von Einwilligungsprozeduren im digitalen Raum sowie die Frage der Transparenz von vernetzten technischen Systemen aufgeworfen und kontrovers diskutiert. Der Besuch der Veranstaltung stieß bei den Studierenden auf überaus positive Resonanz, sicherlich auch, weil hierdurch ein Bewusstsein für die Relevanz und Reichweite von Fragestellungen der Informatik in anderen wissenschaftlichen Diskursen in den Fokus gerückt werden konnte.
WEXICOM initiiert Modul Interdisziplinäre Naturrisikoforschung
Seit Start des Wintersemesters 2017/ 2018 findet am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin das neue Modul Interdisziplinäre Naturrisikoforschung im Masterstudiengang Meteorologie statt:
Was sind Katastrophen? Wie gut sind sie vorhersagbar? Warum fürchten wir die falschen Dinge? Wie verwundbar sind Gesellschaften und wie können sie sich regenerieren? Wie werden Entscheidungen unter Unsicherheiten getroffen? Wie können Auswirkungen quantitativ modelliert werden? Wie kann man Risiken verständlich kommunizieren? Welche Auswirkungen haben technologische Warnsysteme auf die Sicherheitskultur? Wie können Warnungen einen größeren Effekt haben?
Dies sind einige der Fragen, die im neuen Modul aus der Perspektive verschiedener Natur-, Sozial-, und Verhaltenswissenschaften thematisiert werden. Die Erkenntnisse des Moduls entstammen in großen Teilen dem Forschungsprojekt WEXICOM und beleuchten daher auch den Austausch zwischen den beteiligten Wissenschaftsdisziplinen hinsichtlich der Stärkung interdisziplinäre Kompetenz.
Das Modul, bestehend aus Vorlesung, Seminar/Übung und Projektarbeit, richtet sich vorrangig an Student_innen der Studiengänge Meteorologie, Geographie, Kommunikationswissenschaft, Sozial- und Kulturanthropologie, Informatik und Psychologie.
Die Dozent_innen kommen aus dem Institut für Meteorologie, der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, der Katastrophenforschungsstelle sowie dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und dem Deutschen Wetterdienst.
Partner / Externes
10 Jahre Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit
Am 30. November 2017 lud der Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit e.V. anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zum Abendempfang.
Das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit gratuliert herzlich zum Jubiläum.
Der offizielle Teil des Abends widmete sich zunächst einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre. Gerold Reichenbach und Hartfrid Wolff, beides ehemalige Mitglieder des Parlamentarischen Beirates und des Steuerungskreises des Zukunftsforums, sprachen über die Anfänge und das Grünbuch „Risiken und Herausforderungen für die öffentliche Sicherheit in Deutschland“. Das Grünbuch führte auch zur Gründung des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit, um eine wissenschaftliche Bearbeitung der formulierten Risiken und Herausforderungen zu betreiben.
Im Anschluss sprach Prof. Dr. Dr. h.c. Franz-Josef Radermacher über ein Umdenken im Bereich der globalen Ressourcengewinnung und -nutzung im Sinne einer höheren Wirtschaftlichkeit und Erreichens der gesteckten Klimaziele.
Die letzte Gesprächsrunde befasste sich mit der zukünftigen Ausrichtung des Zukunftsforums. Es sprachen die Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic, Bündnis 90 / Die Grünen und auch Vorsitzende des Steuerungskreises des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit, Susanne Mittag, SPD, sowie Stephan Mayer, CSU, und stellten vor allem die Herausforderungen des digitalen Wandels in den Vordergrund. Vonseiten des Zukunftsforums nahmen Lutz Diwell, Vorstandsvorsitzender, und Dr. Claudia Thamm, Bundesdruckerei und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes, an der Gesprächsrunde teil. Durch den Abend führte Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin des Deutschen Klima Konsortiums e. V. und Mitglied des Gesamtvorstandes des Zukunftsforums.
Die Schwesterorganisationen Zukunftsforum und Forschungsforum haben sich in den vergangenen Jahren jeweils sehr positiv, aber auch unterschiedlich entwickelt. Das Forschungsforum startete 2009 mit drei Mitarbeiter_innen unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller. Seitdem konnte es sich erfolgreich vergrößern und ist mittlerweile mit über 20 Mitarbeiter_innen und in derzeit sieben Forschungsprojekten in die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lars Gerhold, Mitglied des Beirates des Zukunftsforums, eingegliedert.
Einen Überblick zu den Forschungsthemen des Forschungsfourms finden Sie hier. Die kostenlose Schriftenreihe Sicherheit, von welcher mittlerweile 22 Ausgaben erschienen sind, findet sich hier.
Pocketguide für Praktiker und Studierende
Standards und Gütekriterien der Zukunftsforschung im Pocketguide-Format erschienen.
Im Rahmen der der Jahrestagung zum 10-jährigen Jubiläum des Netzwerk Zukunftsforschung e.V. wurde mit dem Pocketguide „Standards und Gütekriterien der Zukunftsforschung“ eine kompakte Version der erfolgreichen Standards für die Praxis vorgestellt. Das Buch wird hier kostenlos über die Freie Universität Berlin zur Verfügung gestellt. Prof. Dr. Lars Gerhold, der auch die Veranstaltung zum zehnten Jahrestag moderierte, ist Mitherausgeber des Pocketguides. Roman Peperhove ist gemeinsam mit Dr.Tobias Bernasconi mit einem Artikel zum Standard "Operative Qualität" vertreten.
Publikationen
Aktuelle Publikationen
- Gerhold, L. & Peperhove, R. (2017). Sicherheitsforschung 2030. Ergebnisse einer Expertenstudie zur Zukunft der Sicherheitsforschung. Zeitschrift für Zukunftsforschung. 1/2017.
- Gerhold, L. & Peperhove, R. (2017). Wissenschaft und Praxis in der Forschung für den Bevölkerungsschutz. In: Bevölkerungsschutz 3/2017 (S. 24-27).
- Hälterlein J., Madsen L., Schuchardt A., Peperhove R. & Gerhold L. (2017). Integrating Volunteers in Emergency Response: A Strategy for Increased Resilience Within German Civil Security Research. In Fekete, A. & Friedrich, F. (Hrsg.), Urban Disaster Resilience and Security. Addressing Risks in Societies (S. 113–128). Springer Verlag.